Doch bis es soweit ist, heißt es, selber rechnen und folgende Tipps beherzigen:
Die Deutsche Bank hat errechnet, dass im Alter wenigstens 70 Prozent des letzten beruflichen Nettoeinkommens erreicht werden sollten. Um überhaupt in die Nähe dieses Betrages zu gelangen, sollte so früh wie möglich mit dem Sparen begonnen werden. Sollte ein 20-Jähriger eine private Rentenversicherung mit zehnjähriger Rentengarantiezeit abschließen und möchte er eine Zusatzrente von 100 Euro erreichen, müsste er bereits monatlich 16,20 Euro sparen. Sollte er eine Zusatzrente von monatlich 1000 Euro erreichen wollen, müsste er bereits 144,23 Euro beiseite legen. Zum Vergleich: Ein 50-Jähriger müsste 17 Jahre lang 767 Euro jeden Monat aufwenden, um diese Zusatzrente zu erreichen.
Eine Frau müsste laut GDV für eine monatliche Zusatzrente von 100 Euro bei einem Renteneintritt von 67 Jahren monatlich 16,44 Euro sparen. Wichtig bei der Planung hier sind zudem folgende Fragen: Reicht der Sparbetrag auch aus, wenn beispielsweise wegen einer Babypause nicht durchgehend oder Teilzeit gearbeitet wird. Eine jener Fragen, die in diesem Alter vermutlich nicht abschließend beantwortet werden können. Dennoch ist es wichtig, bei einer Entscheidung den Sparplan entsprechend anzupassen und das Thema nicht aus den Augen zu verlieren.
Wichtige Änderungen für Rentner im Jahr 2012
Ab 2012 sinkt der Rentenversicherungsbeitrag von 19,9 auf 19,6 %.
Die Altersgrenze für die gesetzliche Regelaltersrente wird angehoben. Der erste betroffene Jahrgang ist 1947. Ab Geburtsjahrgang 1964 gibt es Altersrente erst ab 67 Jahren.
Wichtige Ausnahme: Wer 45 Jahre lang in die gesetzliche Rentenkasse eingezahlt hat, kann weiterhin mit 65 Jahren ohne finanzielle Abschläge in den Ruhestand treten.
Wer 2012 erstmals Rente erhält, muss 64 % der Rentenbezüge versteuern. Der Restbetrag von 36 % ist der persönliche Rentenfreibetrag, der zeitlebens unverändert berücksichtigt wird. Eine Rentenerhöhung nach Festschreibung des Rentenfreibetrags unterliegt in vollem Umfang der Besteuerung.
Wer als Rentner neben der Rente Zusatzeinkünfte bezieht, verfügt über einen sogenannten Altersentlastungsbetrag. also einen zusätzlichen Steuerfreibetrag.
Die Höhe des Altersentlastungsbetrags beträgt 1.900 EUR, wenn der Rentner bereits vor 2011 seinen 64. Geburtstag vollendet hat. Hat der Rentner im Jahr 2011 das 64. Lebensjahr vollendet, erhält er ab 2012 zeitlebens einen Altersentlastungsbetrag von 28,8 % der Einkünfte, höchstens aber 1.368 EUR.
Der Altersentlastungsbetrag steht jedem Ehegatten gesondert für eigene Einkünfte und Nebeneinkünfte zu.
Doch wie legt der oder die 20-Jährige am sinnvollsten Geld auf die Seite? Gerade in der Frage nach dem bestmöglichen Ertrag besteht derzeit die Crux. So locken wegen des aktuellen Niedrigzinsniveaus weder Sparbuch noch Tages- oder Festgeld mit attraktiven Renditen. Selbst nach vielen Jahren und unter Berücksichtigung des Zinseszinseffekts summieren sich die Beträge hier nur schleppend.
Genau aus diesem Grund sollte in jedem Portfolio ein gewisser Anteil durch Aktien abgedeckt sein. Heutzutage mehr denn je. Dabei spielt auch die Schwäche einer anderen Anlageform eine Rolle: Staatsanleihen solider Staaten sind anders als früher keine Alternative, da sie noch nicht einmal Renditen von zwei Prozent zu leisten vermögen. Robert Halver von der Baader Bank sagte etwa jüngst im Gespräch mit der WirtschaftsWoche: „Dividendentitel sind die besseren Staatsanleihen.“ Neben der Aussicht auf mögliche Kurssteigerungen bieten Dividendenaktien nämlich durch ihre Ausschüttungen regelmäßige Erträge, die im Laufe der Zeit eine ordentliche Summe ergeben können.
Grundsätzlich sollte sich die Aktienquote eines guten Portfolios nach dem Lebensalter der jeweiligen Person richten. Eine Faustformel besagt, dass 100 minus das Alter einen sinnvollen Aktienanteil in Prozent ergibt. Wenn jemand etwa 20 Jahre alt ist, ergibt sich aus der entsprechenden Rechnung 100-20=80, dass die Aktienquote bei 80 Prozent liegen sollte. Natürlich hat die Rechnung insofern ihre Schwächen, als nicht alle dieselbe Lebenserwartung haben und mittlerweile auch das Renteneintrittsalter variiert. Für einen ersten Ansatz ist diese Rechnung aber durchaus zu gebrauchen.