Staatliche Förderung Warum es beim Riestern keine fette Beute gibt

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Abschlussgebühren vergleichen lohnt sich

Die Riester-Irrtümer
Finanzamtschild Quelle: dpa
Stift auf einer Steuererklärung Quelle: dpa
Ein Sparstrumpf Quelle: dpa
Mann zeigt das Innere seiner Hosentaschen Quelle: dpa
Eltern spielen mit ihrem Sohn Quelle: dpa
Vater und Sohn sitzen an einem Fluss Quelle: dpa
Besucher beim Kongress Altervorsorge 2011 Quelle: dpa

Die Riester-Industrie wirft ihr Netz immer weiter aus. Bedient werden alle, vom vorsichtigen Sparer über den Immobilienkäufer bis hin zum risikobereiten Aktionär. Die Vor- und Nachteile im Überblick:

Bausparen und Immobilien: Aktuell sind Riester-Bausparverträge und Wohn-Riester-Kredite die Verkaufsschlager. Die Einzahlung in einen Bausparvertrag wird zwar nur mager verzinst, der Sparer kennt aber schon den Zinssatz, zu dem er später ein Immobiliendarlehen abschließen kann.

Wer sowieso einen Bausparvertrag sucht und noch keinen Riester-Vertrag hat, nutzt die staatliche Zulage, um das Bausparguthaben schneller aufzustocken. Steigen die Zinsen im nächsten Jahrzehnt, geht die Zinswette auf. Bleiben die Zinsen allerdings niedrig, ist ein Bauspardarlehen teurer als normale Immobilienfinanzierungen. Die Aachener Bausparkasse erhöht rückwirkend die Sparzinsen auf 2,5 Prozent, wenn der Anleger auf ein Darlehen verzichtet. Das ist ein feiner Zug, aber die Ausnahme.

Es lohnt sich, auch die Abschlussgebühren zu vergleichen: Üblich ist ein Prozent der Bausparsumme, die sich aus Sparguthaben und Darlehen zusammensetzt. Beim Abschluss mit 50 000 Bausparsumme freut sich der Verkäufer über 500 Euro Lohn. Wer eine Immobilie kauft und finanziert, kann dafür ein bereits in einem anderen Riester-Vertrag angespartes Guthaben nutzen und künftig die Riester-Beiträge und staatlichen Zulagen ebenfalls in die Finanzierung stecken. Die Zahlungen, die der Riester-Sparer für die Darlehenstilgung oder den Kaufpreis der Immobilie einsetzt, werden auf einem fiktiven Konto („Wohnförderkonto“) gebucht und mit zwei Prozent verzinst. Zu Rentenbeginn muss der Sparer die dort gebuchten Beträge versteuern.

Sehr alt werden lohnt sich

Banksparpläne: Nach dem Börsencrash im Jahr 2000 waren zum Start der Riester-Rente sichere Produkte gefragt. Die kleine bayrische Sparkasse Günzburg-Krumbach etwa lockte damals bundesweit Sparer an – mit jährlichen Zinsen von mehr als drei Prozent. Was viele jetzt schmerzlich feststellen: Die Zinsen sind nicht über Jahre garantiert, sondern flexibel.

Banken passen sie an die Umlaufrendite (Durchschnittszins der umlaufenden Bundesanleihe) oder zwischen Banken benutzte Zinssätze wie den Euribor an. Derzeit liegt die Grundverzinsung des Riester-Banksparplans S-Vorsorge Plus der Günzburger nur bei 1,46 Prozent.

Grafik

Über Zinseszinseffekte wächst das Vermögen trotzdem – nicht rasant, aber solide und vor allem kostengünstig, da die Banken keine Verwaltungskosten kassieren. Aktuell bieten die Günzburger für neue Verträge nur 0,81 Prozent Zinsen – und selbst die nur für Einheimische.

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