Zwischen den Versicherern gibt es trotz fast schon ruinösen Preiskampfes noch immer große Unterschiede bei den Beitragshöhen. Insbesondere Direktversicherer ohne großes Vertriebs- und Filialnetz erweisen sich hierbei als günstig. So kommt es, dass für den erwähnten Beispielfall* beim teuersten Versicherer die Kfz-Haftpflicht mit Vollkasko fast doppelt so teuer ist wie beim günstigsten Versicherer – ein Unterschied von immerhin 500 Euro im Jahr. Dabei sind es nicht unbedingt die günstigen Versicherer, die die höchsten Rabatte auf Tarifoptionen wie Werkstattbindung und Garagennutzung gewähren. Umgekehrt sind jene Tarife, die die höchsten Rabatte für derlei Tarifmerkmale bieten, nicht zwingend die günstigsten. "Ein hoher Rabatt für ein Tarifmerkmal garantiert noch keinen niedrigen Gesamtbeitrag", bestätigt Daniel Friedheim von Check24. Aber auch mit der günstigsten Police wird der Autofahrer nicht unbedingt glücklich. Der genaue Vergleich der Tarife ist daher immens wichtig.
Vergleichsportale richtig nutzen
Für einen solchen Vergleich bieten sich die unabhängigen Vergleichsportale im Internet daher an. Dabei sollten Autofahrer zunächst den für sie passenden günstigsten Tarif ohne zusätzliche Rabattoptionen heraussuchen und erst im Anschluss prüfen, ob sich durch zusätzliche Auswahl besonderer Tarifmerkmale der Beitrag noch sinnvoll drücken lässt. Das kostet allerdings etwas Zeit und sollte auch über verschiedene Vergleichsportale erfolgen. Der Grund: Kein Portal bildet die Tarife aller Kfz-Versicherungen ab. Auf Check24 fehlt etwa die HUK-Coburg, einer der größten Kfz-Versicherer hierzulande, auf Transparo ist diese Versicherung hingegen zu finden. Aber selbst wer mehrere Portale nutzt, kann nicht alle Tarife online vergleichen. Die Versicherung LVM etwa, ebenfalls einer der größeren Kfz-Versicherer, beteiligt sich zum Beispiel gar nicht an den Tarifvergleichen im Internet. Als besonders gut gelten nach einer Studie der Uni Koblenz dennoch die Vergleichsportale Transparo und Check24. Sie bilden vergleichsweise viele Versicherungstarife für die Autoversicherung ab, sind für den Kunden kostenlos und bieten viel Komfort.
Im Online-Vergleich sieht die Branche daher die Zukunft. Kritiker bemängeln zwar, dass die Portale von Provisionen bei Vertragsabschluss leben, aber die Vergleichsseiten im Netz sollten ein eigenes Interesse daran haben, objektive Ergebnisse zu liefern. Die Branche geht jedenfalls davon aus, dass der Online-Vergleich die gesamte Branche verändern wird. Nach Schätzungen der Unternehmensberatung PwC werden die Vergleichsportale im laufenden Jahr 1,5 Millionen Verträge abwickeln. Vor drei Jahren waren es nur 600.000 Verträge. Sogar Google plant, im kommenden Jahr in den Markt einzusteigen. Der Verbrauchernutzen dürfte durch wachsenden Wettbewerb somit weiter zunehmen.