Vermögensschutz Gold - das bessere Geld

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Grafik: Entwicklung von Papierwährungen im Vergleich zu Gold

Richtig ist: Gold ist kein Randthema mehr, ist vorgedrungen bis in die Spots der Billig-TV-Sender. Wenn sich dort Ex-Fußballmanager Reiner Calmund zu Gold äußert, geht es allerdings nur darum, wie man alte Klunker verkaufen kann – weil Gold ja gerade so teuer sei. Die wahre Bedeutung von Gold wird von Konsumenten und Anlegern weiter ignoriert. Auf den Punkt gebracht hat diese 1912 der legendäre US-Banker John Pierpont Morgan: "Gold ist Geld – und sonst nichts." Tatsächlich ist Gold seit Jahrtausenden konstanter Wertspeicher und deshalb auch stabiles Wertmaß. Es hat bisher noch jede Papierwährung, jeden Staatsbankrott und jeden Krieg überlebt. Gold ist an kein Schuldversprechen einer Regierung gebunden, Gold geht nie pleite. Nicht Gold gewinnt, es sind die Papierwährungen, in denen Gold gemessen wird, die den Bach runtergehen.

Gold bleibt konstant

Sicher, in den Achtziger- und Neunzigerjahren wurde der Status von Gold reduziert, auf den eines Rohstoffs, aus dem Juweliere Schmuck herstellen und Zahnärzte Kronen. Schuld daran war der Boom in den Jahren zuvor: Zwei Ölkrisen, steigende Staatsverschuldung und hohe Inflationsraten hatten in den Siebzigerjahren eine Flucht in Sachwerte ausgelöst. Beim Gold mündete diese Entwicklung in eine Spekulationsblase, die am 21. Januar 1980 bei einem Goldpreis von 850 Dollar platzte. Der Unterschied zu anderen Anlageblasen: Selbst wer zum Höchstkurs kaufte, hat bis heute kein Gold verloren. Viele Aktionäre, etwa vom Neuen Markt, können das von ihren Investitionen nicht behaupten.

Mit massiven Leitzinserhöhungen der US-Notenbank Fed unter ihrem damaligen Vorsitzenden Paul Volcker, heute Berater von US-Präsident Obama, endete Anfang der Achtzigerjahre die Phase hoher Inflationsraten. Finanzanlagen brachten danach wieder reale Vermögenszuwächse. Schuldenkrisen und Hyperinflation gab es auch damals, aber weit entfernt, in Bananenrepubliken. Daheim konnte man sich verlassen auf die Bundesbank, auf die Deutsche Mark, auf solide Schuldner und auf Aktien, die allem Anschein nach nur steigen konnten.

Gold als "ultimative Währung"

Grafik: Aufteilung des weltweit verwalteten Vermögens auf unterschiedliche Anlageklassen

Diese Epoche prägte eine ganze Generation von Anlageexperten, Ökonomen und Journalisten – und auch den erfolgreichen Fondsmanager Bruns. Doch die "Jahrhunderhausse"-Generation tut sich schwer daran, zu erkennen, dass sich die Zeiten geändert haben, dass Gold dabei ist, sich wieder als "ultimative Währung" zu etablieren, wie der ehemalige Fed-Chef Alan Greenspan einst formulierte.

Immer mehr Anleger erklären Gold zwar zu ihrer persönlichen Leitwährung. Doch noch sind sie eine Minderheit. Nur etwa ein Prozent des weltweit verwalteten Vermögens steckt direkt – oder indirekt über Fonds – in Gold. Das sei die eigentliche Anomalie, sagt John Embry. Der Chefstratege des kanadischen Vermögensverwalters Sprott Asset Management glaubt, dass die Mehrheit der Investoren die historische Gold-Hausse noch gar nicht erkannt habe. Vor zehn Jahren habe die begonnen – und sei lange nicht vorbei. Bevor dieser Aufschwung startete, durchlief Gold eine fast 20 Jahre andauernde Baisse. Von seinem Hoch bei 850 Dollar 1980 fiel der Unzenpreis bis auf 252 Dollar am 20. Juli 1999. Heute heißt dieses Tief von 1999 auch „Brown-Boden“, benannt nach dem jetzigen britischen Premierminister Gordon Brown. Der war damals Finanzminister und verschleuderte die Hälfte der britischen Goldreserven – zu Niedrigpreisen.

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