Vermögensschutz Gold - das bessere Geld

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Grafik: Entwicklung von Invest- und Schmucknachfrage nach Gold

Mit ihren Markteingriffen legten die westlichen Notenbanken aber letztlich den Grundstein für die nach 2001 gestartete Gold-Hausse. Am Ende setzen sich die freien Marktkräfte stets gegen staatliche Eingriffe durch. Bei Gold zeigte sich dies zuletzt nach dem Zusammenbruch des 1944 gegründeten Währungssystems von Bretton Woods.

In diesem System fester Wechselkurse waren alle beteiligten Währungen an den Dollar gekoppelt. Die USA verpflichteten sich, jederzeit Gold zum festen Preis von 35 Dollar pro Feinunze Gold zu kaufen und zu verkaufen, der Dollar stieg zur wichtigsten Währung auf. Weil die Fed die Dollar-Geldmenge aber über den Goldbestand der USA hinaus erhöhte, konnten die USA Ende der Sechzigerjahre ihre Verpflichtung, Dollar-Reserven gegen Gold einzulösen, nicht mehr erfüllen. Die westlichen Notenbanken verkauften rund 3000 Tonnen, um das Verhältnis von Gold zu Dollar zu stützen.

Bernanke will "positive Inflation"

Das half nicht: Im August 1971 gab Präsident Richard Nixon das Ende der Einlöseverpflichtung bekannt. Die Schöpfung neuer Dollar wurde nicht mehr gebremst. Der Dollar wurde schwächer, der Goldpreis stieg im Gegenzug um bis zu 2300 Prozent.

„Seit 1992 ist eine Beschleunigung des Kreditwachstums die Standardantwort auf jeden befürchteten Abschwung der US-Wirtschaft“, sagt Investment-Profi Marc Faber. Wie das im Notfall abläuft, skizzierte der seit 2006 amtierende US-Notenbankchef Ben Bernanke in einer berühmt gewordenen Rede im November 2002 in Washington: „Wie Gold haben US-Dollar nur in dem Maß einen Wert, wie sie in ihrem Angebot strikt limitiert sind. Aber die US-Regierung hat die Druckerpresse, die es ihr ermöglicht, so viele Dollar zu produzieren, wie sie wünscht.“ Bernanke weiter: „In einem Papiergeldsystem ohne Edelmetalldeckung kann eine Regierung jederzeit die Ausgaben erhöhen und somit eine positive Inflation schaffen.“

US-Notenbank-Chef Ben Benanke Quelle: AP

Ein Mann, ein Wort. Bernanke hat es damit zur Person des Jahres 2009 ("Time") gebracht, Inflationspolitik trägt das akademische Gütesiegel "Quantitative Lockerung". Nur ändert das Siegel nichts daran, dass diese Politik für faktisch unlimitiertes Gelddrucken steht.

Bernanke und seine geistigen Verwandten bewegen sich im Widerspruch zu der Lehre der Österreichischen Schule der Nationalökonomie, deren Vertreter Ludwig von Mises bemerkte: „Es gibt keinen Weg, den finalen Kollaps eines durch Kreditexpansion ausgelösten Booms zu vermeiden. Die Frage ist nur, ob die Krise früher durch freiwillige Aufgabe einer weiteren Kreditexpansion kommen soll oder später zusammen mit einer finalen und totalen Katastrophe des Währungssystems.“

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