Zinsen Wo es für Sparer die besten Zinsen gibt

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Sichere Rendite von der Bank

Auf den ersten Blick sehr attraktiv sind Banken, die keiner deutschen Einlagensicherung angehören. So kassieren Kunden auf ihr Tagesgeld bei Akbank, NIBC Direct und der Bank of Scotland 2,1 Prozent pro Jahr. Während die Akbank und NIBC Direct der niederländischen Einlagensicherung angehören, sind die Kundeneinlagen bei der Bank of Scotland bis zu einer Höhe von rund 57 000 Euro von der britischen Einlagensicherung abgedeckt.

Noch größer sind die Zinsunterschiede beim Festgeld. Satte drei Prozent verspricht etwa die BigBank ihren Kunden, wenn diese wenigstens 1000 Euro ein Jahr lang anlegen. Die BigBank stammt aus Estland. Das Geld der Kunden ist bis 50 000 Euro von der estnischen Einlagensicherung abgedeckt.

Interessenten sollten sich bewusst sein, dass höhere Zinsen in solchen Fällen auch auf ein höheres Risiko hindeuten können. Finanzberaterin Kühn bringt das auf die kurze Formel: „Je zahlungsschwächer das Land ist, umso vorsichtiger sollte man sein.“ Zwar rechnet sich Estland gute Chancen aus, schon 2011 den Euro einzuführen. Doch die Ratingagentur Fitch bewertet die Zahlungsfähigkeit so wie die von Griechenland – dem aktuellen Schulden-Problemfall in der Euro-Zone.

Anlage mit Risiko?

„Seitdem deutsche Sparer bei der isländischen Kaupthing Bank um ihr Geld bangen mussten, ist die Verunsicherung groß“, berichtet Rück von der Verbraucherzentrale. Tausende deutsche Sparer mussten nach der Kaupthing-Pleite im Oktober 2008 rund zehn Monate auf ihr Geld warten und bekamen keine Zinsen.

Rück rät Anlegern, sich genau zu überlegen, mit welchen ausländischen Behörden sie im Falle einer Schieflage der Bank zu tun hätten. Wer dieses Risiko tragen will, dem empfiehlt sie, bei Banken mit ausländischer Einlagensicherung nur bis zur Höhe der europaweit verpflichtenden Einlagensicherung von 50 000 Euro Geld einzuzahlen.

Verlässlicher als eine estnische Bank, wirkt die ICICI-Bank, die Kunden immerhin 2,6 Prozent auf 12-Monats-Festgeld zahlen will. Hinter ICICI steht die größte Privatbank Indiens. Die Einlagensicherung ist hier speziell: Das Geld der Kunden in Deutschland garantiert bis rund 57 000 Euro die britische Einlagensicherung. Jeder weitere Euro, bis zu einem Gesamtbetrag von 1,5 Millionen Euro, ist über die deutsche Einlagensicherung der Privatbanken geschützt.

Versicherer mischen mit

Nur etwas weniger wirft das auf zwölf Monate fest angelegte Geld bei der Akbank (2,5 Prozent) und bei NIBC Direct (2,4 Prozent) ab. Hier soll die niederländische Einlagensicherung Sparer im Fall der Fälle schützen – aktuell bis zu einem Wert von 100 000 Euro.

Anleger, die sich nicht den Unwägbarkeiten ausländischer Sicherungssysteme aussetzen wollen, werden auch bei Versicherern fündig. Vorreiter der Branche war die Karstadt-Quelle-Versicherung, die von der Ergo-Gruppe aus dem Münchener-Rück-Konzern übernommen wurde. Ergo Direkt bietet für ihr Maxi-Zins-Monatsgeld zwei Prozent (siehe Tabelle unten). Gesichert ist das Guthaben über die Einlagensicherung der Lebensversicherer, Protektor.

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