
Die BayernLB will ihr Geschäft rund um die Finanzierung von gewerblichen Immobilien stark ausbauen. Im Rahmen der neuen Strategie „Immo24“ sollen das entsprechende Kreditvolumen um zehn Milliarden Euro steigen und die Vergabe von größeren Krediten zunehmen. Alle Außenbüros bekommen erstmals Immobilienleiter.
„Wir wollen das Kreditvolumen des BayernLB-Konzerns inklusive DKB in der gewerblichen Immobilienfinanzierung deutlich erhöhen – von zuletzt rund 60 Milliarden Euro auf 70 Milliarden Euro bis 2026“, erklärte Gero Bergmann, im Vorstand zuständig für Immobilien, in einem Interview mit Bloomberg News. „Immobilienfinanzierungen zählen zu den strategischen Wachstumsfeldern der BayernLB. Hier lassen sich gute Erträge und Margen erzielen.“
Helfen sollen dabei auch mehr größere Finanzierungen von deutlich über 100 Millionen Euro, so Bergmann. Jedoch wolle die BayernLB nicht alles auf der eigenen Bilanz halten, sondern einen Teil der Kredite stärker an Sparkassen, Geschäftsbanken und institutionelle Investoren ausplatzieren.
Deutschland werde im Kreditgeschäft mit Immobilien immer die wichtigste Rolle der Bank spielen. Doch der Konzern wolle auch sein internationales Geschäft ausbauen, vor allem in West- und Osteuropa. Im Amsterdam soll noch dieses Jahr ein Büro eröffnen, ein potenzieller Standort in Polen ist in Planung. Eine stärkere Regionalisierung gehe damit einher.
In den Büros in Hamburg, Düsseldorf, Berlin, Frankfurt, New York, Paris, London und Mailand sollen Leiter für das Immobiliengeschäft ernannt werden. Bei der Besetzung will Bergmann sowohl auf interne Beförderungen als auch auf Neueinstellungen setzen.
Die BayernLB ist nicht das einzige Institut im Sparkassen-Sektor, das großes Wachstum bei Immobilien sieht. Gerade erst hatten sich LBBW, Helaba sowie DekaBank ein Rennen um die Übernahme der Berlin Hyp geliefert, bei der Bergmann noch bis Ende 2020 Vorstand war. Die BayernLB gab kein Angebot ab. Den Zuschlag bekam die LBBW, die die gewerblichen Immobilienfinanzierungen von LBBW und Berlin Hyp zusammen mit 51 Milliarden Euro bezifferte.
„Wir setzen konsequent weiter auf qualitatives organisches Wachstum. Deshalb sehen wir uns nicht nach Zukäufen um, bei denen Synergien bei unserem Portfolio schwer zu heben sind“, sagte Bergmann.
Hotels finanziert die BayernLB derzeit nicht. Wie sich Geschäftsreisen nach der Pandemie entwickeln werden, sei derzeit noch zu schwer vorherzusagen, auch wegen des Trends zum Homeoffice. Mit Blick auf große Einkaufszentren sei die Landesbank ebenfalls sehr restriktiv. Der Einzelhandel biete aber auch Chancen. Die Bank finanziere beispielsweise weiter den Bau von Lebensmittelmärkten.
Insgesamt sei die BayernLB gut durch die Pandemie gekommen. Es habe bei Immobilienkrediten keine Ausfälle gegeben und die Bank sehe aktuell in ihrem Portfolio auch „keine signifikanten Risiken“, sagte Bergmann.