Fintech Visa übernimmt schwedisches Fintech Tink für 1,8 Milliarden Euro

Das amerikanische Kreditkartenunternehmen verspricht sich von der Übernahme des schwedischen Finanzdaten-Startups den großen Einstieg ins europäische Open-Banking-Geschäft.

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Der US-Kreditkartenkonzern sagte aus, dass er die Transaktion aus dem Kassenbestand finanzieren könne. Das habe keinen Einfluss auf das Aktienrückkaufprogramm oder die Dividendenpolitik. Quelle: AP

In der schwedischen Tech-Branche ist weiterhin viel Bewegung. Nach den Mega-Finanzierungsrunden für Northvolt und Klarna gibt heute nun US-Kreditkartenkonzern Visa bekannt, das Stockholmer Fintech Tink zu kaufen. Das schwedische Startup ist eine Open-Banking-Plattform. Für die Übernahme wird Visa 1,8 Milliarden Euro zahlen - einschließlich Bargeld und Anreizen zur Mitarbeiterbindung, heißt es in einer Erklärung vom Donnerstag.

Das amerikanische Kreditkartenunternehmen verspricht sich von der Übernahme des schwedischen Finanzdaten-Startups den großen Einstieg ins europäische Open-Banking-Geschäft.

Banken und Startups nutzen Tink, um auf Finanzdaten von Verbrauchern zugreifen zu können. Das 2012 in Stockholm gegründete Startup hat rund 400 Mitarbeiter und verfügt über eine Technologie, die sich mit mehr als 3.400 Banken verbindet, die über 250 Millionen Bankkunden in Europa erreichen.

„Diese Übernahme ist ein Zeichen für unser Engagement in Europa“, sagte Charlotte Hogg, Chief Executive Officer von Visa Europe, in der Erklärung. „Mit Tink haben wir einen starken Partner gefunden, mit dem wir die Innovation im Open Banking beschleunigen können.“

Open-Banking-Dienste sind in Europa gewachsen, seit ein Gesetz der Europäischen Union vorschreibt, dass Drittanbieter im Zahlungsverkehr auf Bankdaten zugreifen können, um den Wettbewerb zu verbessern. Tink ist einer von mehr als 440 solcher Anbieter in ganz Europa.

Finanzierung aus dem Kassenbestand

Visa sagte, dass es die Transaktion aus dem Kassenbestand finanzieren und dass die Transaktion keinen Einfluss auf das zuvor angekündigte Aktienrückkaufprogramm oder die Dividendenpolitik haben werde.

Der Deal kommt zu einer Zeit, in der Fintech-Startups in Europa Milliarden-Dollar-Bewertungen von Investoren erhalten. Der Digital-Payment-Anbieter Wise bestätigte am Donnerstag seine Pläne für einen Börsengang an der London Stock Exchange.

Die Transaktion mit Visa steht unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigungen und anderer üblicher Abschlussbedingungen. Anfang des Jahres hatte Visa die geplante Übernahme von Plaid für 5,3 Mrd. Dollar angesichts eines langwierigen Kartellrechtsstreits mit dem US-Justizministerium abgebrochen.


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