Fondsgesellschaft Pensionskosten lassen Gewinn der Dekabank sinken

Die Fondsgesellschaft der Sparkassen hat 2019 vier Prozent weniger Gewinn gemacht. Dass es nicht mehr wurden, verdankt sie dem Geschäft mit Zertifikaten.

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Einen Ausblick auf 2020 wagte Deka-Chef Georg Stocker angesichts der Coronakrise nicht. Quelle: dpa

Die Dekabank hat wegen hoher Sonderbelastungen für Pensionsrückstellungen 2019 weniger verdient. Das Ergebnis ging um vier Prozent auf 434 Millionen Euro zurück, wie die Fondsgesellschaft der Sparkassen am Dienstag mitteilte.

Einen Ausblick auf 2020 wagte Deka-Chef Georg Stocker angesichts der Coronakrise nicht. „Die Deka ist sehr stabil und wir sind auch auf eine mögliche weitere Verschlechterung der aktuellen Situation gut vorbereitet“, sagte er lediglich.

2019 verbuchte die Deka eine Belastung von 140 Millionen Euro, um wegen der Niedrigzinsen das Kapital der S-PensionsManagement zu stärken, an der die Deka zu 50 Prozent beteiligt ist. S-PensionsManagement ist das Gemeinschaftsunternehmen für die Kunden der Sparkassen-Finanzgruppe in der betrieblichen Altersversorgung.

Weitere 41 Millionen Euro stellte die Deka für ihren Konzernumbau zurück, dem nach früheren Angaben 400 Stellen und damit jeder zehnte Arbeitsplatz zum Opfer fallen. Zudem verbuchte die Deka wegen des Rückgangs der Marktzinsen versicherungsmathematische Verluste bei Pensionsrückstellungen in Höhe von 39 Millionen Euro.

Beliebte Zertifikate

Dass der Gewinnrückgang nicht höher ausfiel, hatte die Deka dem wachsenden Geschäft zu verdanken. Angesichts der steigenden Börsen im vergangenen Jahr kauften Anleger Fonds und Zertifikate im Gesamtvolumen von 18,0 (Vorjahr: 11,8) Milliarden Euro, wovon der Löwenanteil mit 11,1 Milliarden Euro auf das Geschäft mit Privatkunden entfiel. Das trieb den Provisionsüberschuss um zehn Prozent auf 1,34 Milliarden Euro in die Höhe.

Dabei griffen die Sparkassenkunden weiterhin kräftig zu Zertifikaten. Mit 5,3 (5,7) entfiel fast die Hälfte des Geschäfts mit Privatkunden auf dieses Produkt.

Verbraucherschützer kritisieren Zertifikate als zu komplex für die meisten Privatanleger und warnen in der Coronakrise vor hohen Verlusten für die Anleger. Die Deka, die erst 2013 in das Geschäft mit Zertifikaten für Privatanleger eingestiegen war, ist in Deutschland inzwischen Marktführer.

Die Kunden reagierten bisher besonnen auf die Coronakrise, erklärte die Deka. Trotz der Börsenturbulenzen habe es im März nahezu keine Nettoabflüsse gegeben. Im ersten Quartal seien netto bereits über 250.000 Wertpapiersparpläne abgeschlossen worden.

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