Frauen Tierpflegerin, Männer Sportprofi Das sind die Traumjobs der Deutschen

Zurück in die Vergangenheit: Fast die Hälfte der deutschen Berufstätigen würde sich rückblickend für einen anderen Job entscheiden, so eine Studie. Was wirklich zählt ist: Mehr Gehalt, mehr Spaß, mehr Zeit für Privates.

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Unzufriedenheit im Job kommt nicht von ungefähr. Laut der Xing-Umfrage gibt es verschiedenste Aspekte, die Berufstätige in ihrer bisherigen Laufbahn vermissen. Quelle: Getty Images

Köln Mal angenommen, man könnte den Beruf frei wählen, ohne Rücksicht auf Ausbildung, Alter oder Einkommen – was wären die Traumjobs der Deutschen? Wie würden sie ihre Tage am liebsten verbringen? Dieser Frage ist das Institut Yougov in diesem Januar nachgegangen und hat im Auftrag des Karriere-Netzwerks Xing 2.048 Personen nach ihren beruflichen Träumen, Wünschen und Vorstellungen befragt.

So entschieden sich sechs Prozent der Befragten aus einer Liste mit über 30 verschiedenen Tätigkeiten* für den Job als Tierpfleger – allerdings gibt es starke Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Denn während es für jede zehnte Frau ein Traumjob wäre, sich um Tiere zu kümmern – gefolgt von den Jobs als Psychologin (7 Prozent) und als Schriftstellerin (6 Prozent) – rangiert der Tierpfleger bei den Männern eher abgeschlagen auf Platz 19 (2 Prozent).

Letztere wären am liebsten Profisportler (7 Prozent). Auf Platz zwei steht der Forscher/ Erfinder (6 Prozent), und an dritter Stelle folgen die Tätigkeiten als Pilot und als Schriftsteller (je 4 Prozent). Interessant: Wer heute im wirklichen Leben Vorstand oder Geschäftsführer ist, will noch höher hinaus. So setzten 6 Prozent der Top-Führungskräfte ihren Haken bei „Astronaut“.

Und wie zufrieden sind die Deutschen mit ihrem beruflichen Werdegang? Fast die Hälfte der befragten Berufstätigen (46 Prozent) würde nicht erneut denselben Karriereweg einschlagen, während immerhin 39 Prozent zufrieden mit ihrer Berufswahl sind. Bei Frauen ist die Unzufriedenheit dabei größer als bei Männern: Jede zweite Berufstätige (50 Prozent) würde sich nicht wieder für den gewählten Job entscheiden, während das nur bei 42 Prozent der berufstätigen Männer der Fall ist.


Woher Unzufriedenheit im Job kommt

Wer jünger ist, sieht seine berufliche Situation unkritischer. So geben 56 Prozent der jungen Berufstätigen unter 25 Jahren an, nichts an ihrer Job-Entscheidung ändern zu wollen, während 51 Prozent der über 55-Jährigen nicht noch einmal denselben Weg gehen würden.

Noch drastischer fällt das Urteil aus, wenn der eigene Nachwuchs ins Spiel kommt. Mehr als jeder zweite Berufstätige (53 Prozent) würde seinen Kindern davon abraten, dieselbe berufliche Tätigkeit auszuführen. Lediglich 31 Prozent würde den eigenen Job auch seinen Kindern empfehlen. Ganz besonders trifft dies auf Top-Führungskräfte zu: Fast sechs von zehn Vorständen beziehungsweise Geschäftsführern würden ihren Kindern nicht empfehlen, in ihre beruflichen Fußstapfen zu treten.

Unzufriedenheit im Job kommt nicht von ungefähr. Laut der Xing-Umfrage gibt es verschiedenste Aspekte, die Berufstätige in ihrer bisherigen Laufbahn vermissen. So gaben 39 Prozent an, eigentlich mit mehr Gehalt gerechnet zu haben. Für 30 Prozent kommt der Aspekt „Spaß bei der Arbeit“ zu kurz, und 21 Prozent würden eigentlich gerne mehr Zeit mit Familie und Freunden verbringen. 18 Prozent ist die Arbeitsbelastung zu hoch, und 17 Prozent der Berufstätigen träumen von einer sinnvolleren Tätigkeit.

Besonders anspruchsvoll zeigten sich die Befragten aus der Generation Y. Im Vergleich zu den anderen Altersgruppen verlangen die 25- bis 34-Jährigen öfter sowohl mehr Gehalt (45 Prozent) als auch Spaß an der Arbeit (33 Prozent) und mehr Zeit für Familie und Freunde (25 Prozent).

Über die Umfrage

Das Umfrageinstitut Yougov befragte zwischen dem 6. und 9. Januar 2017 repräsentativ 2048 Menschen in Deutschland, darunter 966 Berufstätige. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung (Alter 18+).
*Folgende 31 Tätigkeiten standen zur Auswahl: Anwalt/Anwältin, Archäologe/-in, Architekt/-in, Arzt/Ärztin, Astronaut/-in, Barkeeper/-in, Fernsehmoderator/-in, Feuerwehrmann/-frau, Flugbegleiter/-in, Forscher/-in bzw. Erfinder/-in, Fotograf/-in, Frisör/-in, Journalist/-in, Koch/Köchin, Modedesigner/-in, Model, Pilot/-in, Politiker/-in, Polizist/-in, PR-/Social-Media-Manager/-in, Psychologe/-in, Restaurantkritiker/-in, Richter/-in, Sänger/-in, Schauspieler/-in, Schriftsteller/-in, Software Entwickler/-in, Sport-Profi, Surflehrer/-in, Tierpfleger/-in, Unternehmensberater/-in, Zauberer/-in (außerdem: Weiß nicht/ keine Angabe).

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