Die deutschen Versicherer zollen der Corona-Pandemie Tribut. Die Beitragseinnahmen stiegen im vergangenen Jahr nur um 1,2 Prozent auf 220,1 Milliarden Euro, wie der Branchenverband GDV am Mittwoch in Berlin mitteilte. Im Jahr 2019 hatte der Anstieg bei gut sieben Prozent gelegen.
Vor allem bei Lebensversicherern hinterließ die Krise Spuren. Bei ihnen wurden zwölf Prozent weniger neue Verträge abgeschlossen. Die Kfz-Versicherer profitierten dagegen vom geringeren Verkehr während der Lockdowns im Frühjahr und im Herbst. Weil es weniger Unfälle gab, mussten sie 9,1 Prozent weniger für Schäden zahlen.
Damit konnten die Sachversicherer die Corona-bedingten Belastungen etwa durch Betriebsschließungen und Veranstaltungsausfälle mehr als wettmachen.
Für das laufende Jahr hofft der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) wieder auf ein stärkeres Wachstum. Die Beiträge sollen insgesamt um mehr als zwei Prozent zulegen. Verbandspräsident Wolfgang Weiler sprach von einem „vorsichtigen Optimismus“. Dafür müssten aber die Corona-Beschränkungen im Lauf des Frühjahrs gelockert werden und die Impfungen große Fortschritte machen.
In der Lebensversicherung erwartet der GDV infolge von Nachholeffekten ein Beitragsplus von zwei Prozent; 2020 waren die Beitragseinnahmen um 0,4 Prozent geschrumpft. Die meisten Lebensversicherungspolicen werden immer noch im persönlichen Gespräch mit dem Makler oder Vertreter abgeschlossen. In der Schaden- und Unfallversicherung zeichne sich ein schwächeres Beitragswachstum von 1,5 (2020: 2,1) Prozent ab.
