Geldhaus Commerzbank: Einigung über Jobabbau steht wohl kurz bevor

Die zweitgrößte deutsche Bank steht beim Stellenabbau kurz vor einer Einigung mit dem Betriebsrat. Die Bank will weiter ohne Kündigungen auskommen.

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Der neue Vorstandschef will das Geldhaus wieder nachhaltig profitabel machen. Quelle: dpa

Bei der Commerzbank sind die Verhandlungen über einen Sozialplan zum Abbau von tausenden Stellen Insidern zufolge auf der Zielgeraden. Management und Betriebsrat hätten sich im Großen und Ganzen auf ein Maßnahmenpaket geeinigt, das bis Ende der Woche unterschriftsreif sein solle, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Montag.

Konkret gehe es bei dem nun verhandelten Maßnahmenpaket vor allem um verbesserte Angebote für Altersinstrumente, sagten die Insider. So seien etwa die Jahrgänge angepasst worden, damit möglichst viele Mitarbeiter die Bank freiwillig verließen. „Es sieht danach aus, dass mit dem Maßnahmenbündel betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden können“, sagte einer der Insider.

Die Commerzbank erklärte, die Gespräche liefen noch und man wolle sich nicht zum aktuellen Stand äußern. „Wir sind nach wie vor zuversichtlich, dass wir zeitnah zu einem für alle Seiten tragfähigen Ergebnis kommen werde“, sagte ein Banksprecher.

Die Bank streicht im Rahmen ihres Umbaus weltweit 10.000 Jobs. In Deutschland fällt jede dritte Stelle weg. Bankchef Manfred Knof hat bei der Vorstellung seiner Umbaupläne zu Jahresbeginn gesagt, dass er ohne Kündigungen auskommen wolle.

Der Großteil des Stellenabbaus betrifft das Privatkundengeschäft, da bundesweit 350 der knapp 800 Filialen geschlossen werden. Doch auch die Zentrale in Frankfurt dürfte nicht verschont bleiben. Im Ausland fallen ebenfalls Stellen weg, weil die Bank sich aus zahlreichen Ländern zurückzieht.

Commerzbank legt in der nächsten Woche Zahlen vor

Knof hatte sich zum Ziel gesetzt, die Sozialpläne bis zur Hauptversammlung unter Dach und Fach zu haben. Diese hätte ursprünglich am kommenden Mittwoch stattfinden sollen, wurde aber wegen Personalquerelen im Aufsichtsrat auf den 18. Mai verschoben. Die Quartalszahlen legt die Bank am 12. Mai vor.

Anfang April hatte die Bank bereits ein Freiwilligenprogramm für 1700 Mitarbeiter in die Wege geleitet, das im ersten Quartal mit knapp einer halben Milliarde Euro zu Buche schlug. Insgesamt kostet der Umbau 1,8 Milliarden Euro. Ziel von Knof ist es, das Institut wieder nachhaltig profitabel zu machen. 2020 fiel ein Verlust von 2,9 Milliarden Euro an. Bereits in diesem Jahr soll das Betriebsergebnis wieder positiv sein.

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