Geldhaus Deutsche Bank könnte Boni um zehn Prozent anheben

Das Frankfurter Geldhaus denkt einem Bericht zufolge über eine Erhöhung der Boni in bestimmten Bereichen nach. In anderen Bereichen könnte die variable Vergütung sinken.

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Die Erträge der Investmentbank sind im laufenden Jahr deutlich gestiegen. Quelle: dpa

Die Deutsche Bank erwägt eine Anhebung der Boni für ihre Händler im Fixed-Income-Bereich um etwa zehn Prozent. So will das Institut die guten Leistungen in einem allgemein schwierigen Jahr honorieren. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider

Angesichts des vorherigen Personalabbaus und Senkungen der Leistungsprämien in vielen anderen Bereichen wird der Gesamtbetrag, den das Geldinstitut an variabler Vergütung zahlt, wahrscheinlich leicht unter dem Vorjahresniveau liegen. Es sei noch keine endgültige Entscheidung gefallen, und der Betrag könne sich noch ändern, hieß es weiter. Ein Sprecher der Deutschen Bank lehnte eine Stellungnahme ab.

Mit einem Anstieg von etwa zehn Prozent würde die Deutsche Bank im Wettbewerb mit der Konkurrenz im Mittelfeld liegen. Die US-Riesen JP Morgan und Goldman Sachs heben die Boni für ihre Händler um bis zu 20 Prozent anheben. Die britische Bank Barclays erwägt Anpassungen um etwa zehn Prozent, die Bank of America hingegen spielt mit dem Gedanken, das gesamte Bonusvolumen auf dem bisherigen Niveau zu belassen.

Bei seinem Turnaround-Plan ist Bankchef Christian Sewing zunehmend abhängig vom Handelsbereich. Ursprünglich hatte Sewing geplant, das Handelsgeschäft weiter zu reduzieren und sich mehr auf das Geschäft mit der Unternehmensbank zu konzentrieren. Nun muss er den Spagat meistern, Spitzen-Mitarbeiter in der Investmentbank zu halten, gleichzeitig jedoch die variable Vergütung zu begrenzen.

Sewing hatte zuletzt in einem Interview mit Bloomberg TV gesagt, die Bank werde die Outperformance in den Bonus-Zahlungen honorieren. Man werde die Boni der Konkurrenz sowie die Entwicklung des Geschäfts im restlichen Jahresverlauf berücksichtigen.

Die Erträge der Investmentbank sind in den ersten neun Monaten des Jahres um 35 Prozent gestiegen, was das Ende einer jahrelangen Abwärtsbewegung einleitete. Auch im Oktober und November legte das Ergebnis zu, erklärte die Bank. Die Privatbank und die Unternehmensbank sind indes zwischen Januar und September um jeweils ein Prozent geschrumpft. In diesen Bereichen werden die Boni wahrscheinlich niedriger ausfallen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte europäische Banken dazu aufgefordert, bei Bonuszahlungen zurückhaltend zu agieren. Der führende Aufseher im Euro-Raum möchte sicherstellen, dass die Banken ihre Kapitalpolster nicht aufbrauchen, während die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie weiterhin unklar sind.

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