Geldhaus Deutsche Bank setzt ihr Renditeziel für das Asiengeschäft hoch

Der asiatische Raum erholt sich schneller von der Pandemie als der Rest der Welt. Die Deutsche Bank sieht weitere Wachstumschancen auf dem Markt.

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Die Bank rechnet mit einer positiven Geschäftsentwicklung in Asien. Quelle: dpa

Die Deutsche Bank setzt sich in Asien ehrgeizigere Wachstumsziele. „Wir haben in dieser Region eine sehr große Chance, die Erträge und vor allem die Rentabilität weiter zu steigern“, sagte der für die Region verantwortliche Vorstand, Alexander von zur Mühlen, der Nachrichtenagentur Reuters.

Bis zum Jahr 2022 solle die Eigenkapitalrendite (RoTE) der Kernbank in Asien auf 15 Prozent steigen, also fast doppelt so hoch sein wie das Ziel, das Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing für den gesamten Konzern in Aussicht gestellt hat. Details zum Asiengeschäft will von zur Mühlen am Mittwoch beim Investorentag der Bank vorstellen.

„Asien-Pazifik gewinnt für die Deutsche Bank an Bedeutung“, sagte von zur Mühlen, der im August den Posten des langjährigen Asien-Vorstands Werner Steinmüller übernommen hat. Das liege vor allem daran, dass sich die Region schneller von der Pandemie erhole als der Rest der Welt. „Die Realwirtschaft zieht an und wir stellen eine verstärkte Kundenaktivität fest. Wir werden in Zukunft mehr Handel, mehr Geldströme, mehr Geschäft und mehr grenzüberschreitende Aktivitäten sehen.“ Kunden würden wegen der niedrigen Zinsen in Europa und den USA mehr Gelder nach Asien bringen. Zukäufe spielten bei der Ausdehnung des Geschäfts keine Rolle, betonte von zur Mühlen. „Unsere Wachstumsziele basieren auf organischer Entwicklung.“

Der ehemalige Strategiechef, der im Sommer 2019 zusammen mit Sewing den Konzernumbau der Deutschen Bank in die Wege leitete, sieht die von ihm verantwortete Region auf gutem Weg, zum größten Renditebringer der Kernbank zu werden. Diese ist der Teil des Instituts, der nach Abschluss des Umbaus übrig bleiben soll. Bereits 2020 komme Asien-Pazifik auf eine Rendite von zehn Prozent und liege damit deutlich über der Rentabilität der gesamten Bank.

Manche Analysten zweifeln daran, dass die Deutsche Bank ihre Rendite-Ziele halten kann. Bis 2022 soll die Eigenkapitalrendite des Gesamtkonzerns auf acht Prozent und die der Kernbank auf neun Prozent steigen. Davon ist das Geldhaus aber weit entfernt. Finanzanalyst Philipp Häßler vom Brokerhaus Pareto schließt nicht aus, dass Sewing beim Investorentag von den Prognosen abrückt.

IT-Tochter geht an Tata

Derweil gab die EU-Kommission am Montag bekannt, dass die Deutsche Bank ihre IT-Tochter Postbank Systems an den indischen Softwaredienstleister Tata Consultancy Services (TCS) verkaufen darf. Die Übernahme durch eine niederländische TCS-Tochter führe zu keinen Wettbewerbsbedenken, teilte die EU-Kommission am Montag mit.

Anfang November hatte die Deutsche Bank bekanntgegeben, dass das Bonner Unternehmen Postbank Systems mit seinen rund 1500 Mitarbeitern unter das Dach von TCS wechselt. Die Trennung ist Teil des Konzernumbaus, den sich die Deutsche Bank Mitte 2019 verordnet hat.

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