Geldpolitik Bank of England stellt Exklusivgespräche mit einzelnen Banken ein

Aus Transparenzgründen verzichtet die Notenbank künftig auf Hintergrundgespräche mit Geschäftsbanken – ein Schritt, der branchenweit für Aufsehen sorgen dürfte.

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Hintergrundtreffen mit Vertretern von Geschäftsbanken sind im Arbeitsalltag von Notenbanken keine Seltenheit. Quelle: dpa

Die Bank of England will künftig keine Hintergrundgespräche mehr mit einzelnen Geschäftsbanken führen. Das erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch von der britischen Notenbank. Mit diesem Schritt, der für Aufsehen in der Branche sorgen dürfte, wollen die Währungshüter für mehr Transparenz sorgen. Solche Praktiken sind bei Notenbanken nicht unüblich, allerdings hatten die Bedenken darüber zuletzt zugenommen.

Im September hatte die „Financial Times“ über ein Gespräch von EZB-Chefvolkswirt Philip Lane mit deutschen Volkswirten über die mittelfristige Inflationsentwicklung berichtet. Dabei soll der Ire interne Überlegungen offengelegt haben, wonach die EZB ihr Inflationsziel von zwei Prozent bis 2025 erreichen dürfte. Die EZB hatte den Bericht zum Teil zurückgewiesen. Das Thema ist deshalb brisant, weil die EZB ihre mittelfristigen Erwartungen an die Inflationsentwicklung bislang nicht öffentlich gemacht hat.

Hintergrundtreffen mit Vertretern von Geschäftsbanken hatte die Bank of England (BoE) nach eigenen Angaben unter anderem deshalb geführt, um bessere Einblicke in die Wirtschaft und in die Finanzmärkte zu bekommen.

Die Notenbanker dürfen dabei allerdings nur über die bereits in der Öffentlichkeit bekannten Ansichten der Zentralbank sprechen. Die Inhalte dieser Gespräche werden im Nachgang veröffentlicht. Aber solche Veranstaltungen bieten auch Raum für Spekulationen und Gerüchte bei Händlern und es wird in sozialen Medien darüber debattiert.

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