Geldpolitik Chinas Notenbank stellt flexible Geldpolitik in Aussicht

Analysten gehen davon aus, dass größere Summen in Infrastrukturprojekte fließen werden. Banken hat sie bereits mehr Freiraum für Kredite gewährt.

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Die Währungshüter wollen die Stabilität der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft sicherstellen. Quelle: Reuters

Chinas Notenbank will ihre Geldpolitik angesichts der anhaltenden Virus-Pandemie und einer ungleichmäßigen Erholung im Land flexibel halten. Die Währungshüter stellten am Montag in ihrem jüngsten Bericht zur Umsetzung der Geldpolitik eine angemessene Liquiditätsversorgung in Aussicht.

Sie kündigten zudem an, noch mehr Anstrengungen zur Unterstützung technologischer Neuerungen, kleinerer Firmen sowie der verarbeitenden Industrie zu unternehmen. Die Stabilität der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft solle sichergestellt werden.

Die globale Virusgeschehen halte an, das externe Umfeld werde härter und die Erholung der heimischen Wirtschaft sei nach wie vor instabil und uneinheitlich, erklärte die Notenbank. Dabei verwies sie auf einen weltweiten Wiederanstieg der Covid-19-Fälle und auf die Gefahr, dass sich Änderungen der Geldpolitik in den Industriestaaten auf die Kapitalströme zwischen Ländern auswirken könnten. In den USA läuft bereits die Debatte, wann die US-Notenbank Federal Reserve damit beginnen sollte, ihre umfangreichen Krisenhilfen zurückzufahren.

Analysten gehen davon aus, dass China bereit ist, noch mehr Summen in Infrastrukturprojekte zu stecken. Von der Notenbank wird erwartet, dass sie dies mit moderaten Lockerungsschritten flankiert.

So hatte sie den Geldhäusern bereits mehr Freiraum für Kredite gewährt, um der Konjunktur einen Schub zu verleihen. Seit dem 15. Juli müssen Banken weniger Kapital als Mindestreserve halten als bislang gefordert. Rund eine Billion Yuan (umgerechnet rund 131 Milliarden Euro) an Liquidität sollen damit freigesetzt werden. Experten gehen davon aus, dass die Notenbank die Mindestreserveanforderungen in diesem Jahr noch ein weiteres Mal senken wird.

Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt war zu Jahresbeginn rasch wieder auf einen Erholungskurs umgeschwenkt. Im ersten Quartal hatte die Wirtschaft mit plus 18,3 Prozent sogar das stärkste Wachstum seit fast 30 Jahren hingelegt. Im zweiten Jahresviertel schaltete sie dann allerdings wie erwartet einen Gang zurück: Die Wirtschaftsleistung stieg im Frühjahr nur noch um 7,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

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