
Frankfurt Nachdem Geldmarkt-Sätze wie der Libor durch Manipulationen ins Zwielicht geraten waren, bringt die EZB nun einen eigenen Referenzzins an den Start. Die Notenbank werde am zweiten Oktober mit der Veröffentlichung ihres „€str“ genannten Satzes für kurzfristige Geldmarktgeschäfte beginnen, kündigte die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag in Frankfurt an. Er werde dann die Handelsaktivität am ersten Oktober widerspiegeln. €str soll ausschließlich auf Basis der Geldmarktstatistik berechnet werden und damit weniger anfällig für Manipulationen sein.
Die großen Banken der Euro-Zone hatten sich im vergangenen Jahr dafür ausgesprochen, den von den Währungshütern entwickelten Satz als neuen Richtwert zu verwenden. In der Vergangenheit waren einige Geldmarkt-Referenzsätze in die Schlagzeilen geraten, nachdem bekannt wurde, dass Banker sie jahrelang zu ihrem eigenen Vorteil frisiert hatten. An solchen Sätzen orientieren sich die Zinsen für unzählige Finanzgeschäfte.