Geldpolitik Ifo-Chef Fuest fordert von EZB rasche Leitzinserhöhung

Die Zinserhöhung in den USA führt laut Clemens Fuest zu noch mehr Inflationsdruck in Europa. EZB-Direktorin Schnabel signalisierte jüngst einen Zinsschnitt für Juli.

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Der Chef des Institut für Wirtschaft fordert die EZB zum Handeln auf. Quelle: dpa

Nach den Leitzinserhöhungen in den USA und den hohen Inflationsraten im Euro-Raum haben Ökonomen des Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) von der Europäische Zentralbank eine rasche Korrektur ihrer Geldpolitik gefordert. „Die Zinserhöhung der USA führt zu einer Aufwertung des US-Dollar gegenüber dem Euro, das erhöht den Inflationsdruck in Europa“, sagte Ifo-Chef Clemens Fuest der „Augsburger Allgemeine“ einem Vorabbericht zufolge.

„Insofern besteht für die EZB ein gewisser Druck zu folgen.“ Zwar resultiere in den USA anders als in Europa ein größerer Teil der Inflation aus der Wirtschaftspolitik und nicht aus den Energiepreisen. „Das ändert allerdings nichts daran, dass auch die EZB handeln muss.“

Die EZB-Direktorin Isabel Schnabel erwartet nach eigenen Angaben eine Leitzinserhöhung der Europäischen Zentralbank im Juli. „Nach heutigem Stand gehe ich davon aus, dass wir im Juli die Zinsen erstmalig erhöhen können“, sagte Schnabel der Zeitung „Bild“ (Freitagausgabe) einem Vorabbericht zufolge.

Mitte der Woche hatte sie im Handelsblatt erklärt, eine Erhöhung sei dann möglich. Von der EZB kamen zuletzt gemischte Signale über den weiteren Ablauf. Am Donnerstag sprach der Chef der Oesterreichischen Nationalbank, Robert Holzmann, von einem ersten Zinsschritt im Juni. Andere EZB-Vertreter haben sich indirekt gegen Juli gewandt oder erklärt, der Prozess sei wichtiger als der eigentliche Zeitpunkt. Angesichts der vergleichsweise hohen Inflation im Euro-Raum steht die EZB unter Druck, den USA und Großbritannien mit einer Zinserhöhung zu folgen.

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