Geldpolitik Jerome Powell: Mit Zinserhöhung sei „in absehbarer Zeit“ nicht zu rechnen

Der US-Notenbankchef betonte, dass an eine Abkehr von der aktuellen Geldpolitik nicht zu denken sei, bevor die Arbeit „gut und wirklich“ erledigt sei.

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Der US-Notenbankchef sieht vorerst keine erhöhten Inflationsgefahren auf die USA zukommen. Quelle: Reuters

In den USA ist laut US-Notenbankchef Jerome Powell auch nach Ende der Corona-Krise noch lange nicht mit Vollbeschäftigung zu rechnen. Auch wenn es in der zweiten Jahreshälfte zu einem Aufschwung kommen sollte, sei es noch „ein weiter Weg“ zu diesem Ziel, sagte er am Donnerstag in einem Online-Gespräch der Universität Princeton.

Auch mit Zinserhöhungen sei vor diesem Hintergrund „in absehbarer Zeit“ nicht zu rechnen. An einer Abkehr von der sehr konjunktur-stimulierenden Geldpolitik sei nicht zu denken, bevor die Arbeit „gut und wirklich“ erledigt sei.

Powells Bekräftigung der langfristig ultra-lockeren Linie der Fed lastete auf dem Dollar. Im Gegenzug verteuert sich der Euro auf 1,2171 Dollar. Die US-Notenbank hatte bereits auf der Sitzung Mitte Dezember das Festhalten an ihrem Zinsniveau nahe Null über die Corona-Krise hinaus signalisiert.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA war zuletzt wieder sprunghaft in die Höhe geschnellt. Und die Arbeitslosenquote lag zuletzt bei 6,7 Prozent. In ihren jüngsten Projektionen vom Dezember erwarteten die US-Währungshüter im Mittel für 2021 eine Quote von 5,0 Prozent. 2022 soll sie dann auf 4,2 Prozent fallen.

In der Krise gingen in den USA mehr als 22 Millionen Jobs verloren, von denen bislang erst rund die Hälfte zurückgewonnen wurde.

Powell sieht zugleich vorerst keine erhöhten Inflationsgefahren auf die USA zukommen. Zwar könne es sein, dass sich die Verbraucher auf kurze Sicht beim Abklingen der Pandemie in eine Art Kaufrausch stürzten. Doch auch wenn es durch diesen Sondereffekt zu höheren Preisen komme, werde dies wahrscheinlich nicht zu einem Ansteigen des zugrundeliegenden Inflationsdrucks führen.

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