Geldpolitik Lagarde: EZB kann mit Blick auf Folgen des Ukraine-Krieges flexibel reagieren

Sollten sich die Folgen des Krieges in der Ukraine verschärfen, würde die EZB alle notwendigen Schritte einleiten, so die EZB-Chefin.

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EZB-Präsidentin Christine Lagarde Quelle: dpa

Die Europäische Zentralbank hält sich mit Blick auf die Folgen des Ukrainekrieges auf dem Weg der Normalisierung ihrer Geldpolitik Optionen offen. Bei Bedarf könnten auch neue Instrumente eingesetzt werden, sagte EZB-Chefin Christine Lagarde am Donnerstag auf einer Geldpolitik-Konferenz in Frankfurt.

Es würden notfalls alle notwendigen Schritte eingeleitet, wenn sich die Folgen des Krieges verschärften und die Konjunkturerholung abzuwürgen drohten. Die EZB werde sicherstellen, dass die Geldpolitik reibungslos umgesetzt werde. Die Zentralbank habe bereits in der Vergangenheit gezeigt, dass sie dazu in der Lage sei, betonte die Französin.

Die Inflationsrate im Euroraum ist mit 5,9 Prozent zuletzt meilenweit über die Zielmarke der EZB von zwei Prozent hinausgeschossen. Die Notenbank hat vor diesem Hintergrund beschlossen, ihre milliardenschweren Anleihenkäufe schneller zurückzufahren und im Sommer zu beenden, wenn es der Inflationsausblick erlaubt.

Damit wäre der Weg für die Zinswende frei, die die US-Notenbank Fed am Mittwoch bereits vollzogen hat. Ähnlich wie in Europa ist auch dort Energie ein starker Preistreiber. Durch die Folgen des Ukrainekrieges dürfte sich der Auftrieb noch verstärken - auch weil sich die Preise für Öl, Gas und auch Weizen weiter verteuern.

Lagarde betonte, die EZB sei sich der Risiken bewusst. Man stehe bereit, die eigenen Pläne zum weiteren Vorgehen zu überprüfen, falls die Datenlage dies erfordern sollte.

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