Geldpolitik Lettlands Notenbankchef: EZB muss bei Lohnschub durch Inflation handeln

Die EZB bleibt bei ihrer Tiefzinspolitik – trotz steigender Inflation. Sollte es dadurch zu einem Preisschub kommen, müsse gehandelt werden, so der lettische Notenbankchef.

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Notenbank Chef Martins Kazaks befürchtet einen Preisdruck bei Löhnen und der Inflationserwartungen. Quelle: Bloomberg

Die EZB sollte aus Sicht des lettischen Notenbankchefs handeln, falls der aktuelle Preisschub Löhne und Inflationserwartungen hochtreiben sollte. Derzeit gehe man davon aus, dass die Entwicklung vorübergehend sei, sagte Martins Kazaks am Montag auf einer Konferenz. Insofern brauche die EZB auch nicht zu reagieren. Wenn aber die Gefahr bestehe, dass Preisdruck bei Löhnen und Inflationserwartungen entstehe, „dann sollten wir handeln“, sagte der Notenbanker.

Erst am Freitag hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde Rufen nach einer raschen Abkehr von der jahrelangen Tiefzinspolitik wegen der hochschnellenden Inflation eine klare Absage erteilt. Bislang geht die Europäische Zentralbank (EZB) davon aus, dass der Preisdruck wieder abnehmen wird.

Denn dieser wird aus ihrer Sicht vor allem durch erhöhte Energiekosten und pandemiebedingte Störungen der Lieferketten und Materialengpässe verursacht. Die Inflationsrate im Euro-Raum lag im Oktober mit 4,1 Prozent so hoch wie seit mehr als 13 Jahren nicht mehr.

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