Geldpolitik Russische Notenbank belässt Leitzins bei 20 Prozent

Mit der Zinserhöhung im Februar wollte die Zentralbank der Abwertung des Rubel und der Inflation entgegenwirken. Der Krieg in der Ukraine stellt eine neue Herausforderung dar.

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Die Notenbank scheint einer Staatspleite weiterhin zu entkommen. Quelle: Bloomberg

Die russische Notenbank hat auf die heftigen Sanktionen des Westens nicht mit einer weiteren Leitzinserhöhung reagiert. Der Leitzins bleibe bei 20,0 Prozent, teilte die Zentralbank am Freitag in Moskau mit. Ende Februar hatte sie den Zins drastisch um 10,5 Prozent auf das aktuelle Niveau angehoben.

Die russische Wirtschaft sei in eine Phase einer „weitreichenden strukturellen Transformation“ eingetreten, beschreibt die Notenbank die Lage. Diese werde durch eine Periode mit einer zeitweise hohen Inflation begleitet. Zudem dürfte die Wirtschaftsleistung in den nächsten Quartalen schrumpfen.

Die künftige Geldpolitik hänge von der Entwicklung der Lage ab. Notenbankchefin Elwira Nabiullina will sich am Nachmittag äußern.

Mit ihrer drastischen Zinserhöhung Ende Februar wollte die Notenbank der Abwertung der Landeswährung Rubel und Inflationsgefahren entgegenwirken. Die wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängten Sanktionen haben den Rubel-Kurs abstürzen lassen, Russland kommt schwerer an ausländische Währungen heran.

Zudem sind die hohen Reserven der russischen Zentralbank von mehr als 600 Milliarden Dollar größtenteils blockiert.

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