
Die Finanzminister der Euro-Zone haben die Suche für die Nachfolge für EZB-Direktor Yves Mersch eingeleitet. Dessen Amtszeit bei der Europäischen Zentralbank (EZB) endet im Dezember. Man werde das Thema im Oktober wieder aufnehmen, „dann werden wir versuchen, einen Kandidaten auszuwählen“, sagte Eurogruppen-Chef Paschal Donohoe am Freitag. Im sechsköpfigen Führungsgremium der Euro-Notenbank ist Mersch derzeit für das Ressort Recht zuständig. Zudem ist der Luxemburger Vizechef der EZB-Bankenaufsicht.
Einige potenzielle Bewerbernamen kursieren bereits. Laut dem niederländischen Finanzminister Wopke Hoekstra will sein Land Frank Elderson vorschlagen. Elderson ist seit 2011 Direktor für Bankenaufsicht bei der niederländischen Notenbank.
Zu den möglichen Kandidaten zählt laut Insidern auch Bostjan Jazbec, Direktor bei der Bankenabwicklungsbehörde SRB in Brüssel. Jazbec war vor seinem Wechsel nach Brüssel Notenbank-Chef Sloweniens.
Auch der derzeitige Gouverneur der Notenbank der Slowakei, Peter Kazimir, gilt als ein möglicher Kandidat. Da es zur Zeit im Direktorium der EZB neben Mersch keinen weiteren Experten für Bankenkontrolle gibt, wird damit gerechnet, dass sein Nachfolger die Vize-Chef-Position der EZB-Bankenaufsicht einnehmen soll.
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Eine weibliche Bewerberin ist bislang nicht bekannt. Obwohl sich die EZB schon seit Jahren zum Ziel gesetzt hat, mehr Frauen in Führungspositionen zu haben, sieht das aktuelle Bild bei der Euro-Notenbank dazu eher düster aus. Zwar wird die EZB erstmals mit Präsidentin Christine Lagarde von einer Frau geführt.
Doch der 25-köpfigen EZB-Rat, der über die Geldpolitik entscheidet, hat gerade einmal zwei weibliche Mitglieder. Unter den Notenbank-Gouverneuren der 19 Euro-Länder ist derzeit sogar keine einzige Frau.
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