Geldpolitik Ungarns Notenbank erhöht erneut die Leitzinsen

Als erstes Land in der EU hebt Ungarn den Leitzins an. Die ungarische Notenbank reagiert damit auf die höchsten Inflationsraten seit zehn Jahren.

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Im Juni stieg die Inflationsrate auf 5,3 Prozent. Quelle: Reuters

Ungarns Notenbank hat im Kampf gegen die steigende Inflation erneut ihre Leitzinsen hochgesetzt und weitere Schritte in Aussicht gestellt. Ihren Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld hob sie auf 1,20 Prozent von bislang 0,90 Prozent an, wie die Währungshüter am Dienstag in Budapest mitteilten.

Den Einlagesatz erhöhte sie um ebenfalls 0,30 Punkte auf nunmehr 0,25 Prozent, womit in Ungarn mehr als fünf Jahre mit negativen Leitzinsen enden. Um die Preisstabilität zu sichern, sei es gerechtfertigt, auf Monatsbasis die Zinsanhebungen mit festen Schritten fortzusetzen, erklärte die Ungarische Nationalbank.

Die Währungshüter hatten bereits im vergangenen Monat ihre Leitzinsen um 0,30 Prozentpunkte angehoben. Ungarn ist das damit erste Land in der EU, das mit Zinsanhebungen auf anziehende Preise reagiert, die eine Folge der Erholung von der Coronakrise sind. Die Inflationsrate war im Juni auf 5,3 Prozent geklettert vor 5,1 Prozent im Mai. Das ist der höchste Wert seit fast einem Jahrzehnt.

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