Geldpolitik Währungshüter in London bleiben trotz hoher Inflation bei lockerer Linie

Die Notenbank in England bleibt bei ihrem Leitzins von 0,1 Prozent. Die Währungshüter erwägen jedoch für die Zukunft eine moderate Straffung der Geldpolitik.

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Die Notenbank hielten am Volumen ihres laufenden Wertpapier-Kaufprogramms von 895 Milliarden Pfund fest. Quelle: AP

Die Bank von England bleibt trotz des rasanten Preisanstiegs ihrer lockeren geldpolitischen Linie treu. Die Währungshüter um Notenbankchef Andrew Bailey beließen den Leitzins am Donnerstag bei 0,1 Prozent. Außerdem hielten sie am Volumen ihres laufenden Wertpapier-Kaufprogramms von 895 Milliarden Pfund (gut eine Billion Euro) fest.

Im August legten die Verbraucherpreise in Großbritannien um 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu - der höchste Wert seit März 2012. Die Inflation liegt damit inzwischen deutlich über dem Zielwert der Notenbank, die zwei Prozent Teuerung als Idealwert für die Wirtschaft anstrebt. Die Notenbank geht jedoch von einem vorübergehenden Anstieg aus.

Angetrieben werden die Preise unter anderem durch die Erholung nach dem kräftigen Konjunktureinbruch in der Corona-Krise und Lieferengpässe. Diese setzen der Wirtschaft immer stärker zu, wie aus dem Einkaufsmanagerindex des Instituts Markit hervorgeht. Im August wuchs sie zwar weiter, doch lässt der Schwung seit Monaten kontinuierlich nach.

Die US-Notenbank Fed hat jüngst signalisiert, dass sie für 2022 eine Zinserhöhung ins Auge fasst. Die Währungshüter in London erklärten nun, seit der letzten Zinssitzung hätten sich die Argumente für eine moderate Straffung ihrer Geldpolitik mit Blick auf den Vorhersagehorizont verstärkt. An den britischen Terminmärkten wird nun die Möglichkeit einer Zinserhöhung um 15 Basispunkte bis Februar 2022 auf etwas mehr als 80 Prozent geschätzt.

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