Gold- und Silbergeschäft Deutsche Bank sagt Edelmetallhandel endgültig adieu

Schon länger zieht sich die Deutsche Bank aus dem Rohstoffhandel zurück. Die letzten Bande werden nun offenbar gekappt: Finanzkreisen zufolge stellt das Institut die Abwicklung von Gold- und Silbergeschäften ein.

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Nach zahlreichen Handelsskandalen forderten viele Marktteilnehmer mehr Transparenz bei der Preissetzung für Gold und Silber. Quelle: AFP

London Die Deutsche Bank kappt Finanzkreisen zufolge ihre letzten Verbindungen in den Edelmetallhandel. Deutschlands größtes Geldhaus werde künftig nicht mehr zu jenen Instituten zählen, die in der Londoner Vereinigung LPMCL das außerbörsliche Gold- und Silbergeschäft abwickeln, sagten zwei mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag. Damit bleiben in der Gruppe noch fünf Institute übrig: Barclays, HSBC, Bank of Nova Scotia, JP Morgan and UBS. Die sogenannten Clearing-Banken wickeln die Transaktionen zwischen verschiedenen Geschäftspartnern ab. Die Deutsche Bank, die dem Gremium seit der Gründung 2001 angehörte, wollte sich zu den Informationen nicht äußern.

Die Frankfurter sind schon länger auf dem Rückzug aus dem Geschäft mit Edelmetallen und Rohstoffen. Der physische Handel wurde eingestellt. Und auch aus dem Kreis jener Institute, die über Jahre täglich die Referenzpreise für Gold und Silber in einer Telefonkonferenz festsetzten, hat sich die Deutsche Bank zurückgezogen. Zahlreiche Handelsskandale hatten in jüngerer Vergangenheit Forderungen nach mehr Aufsicht und Transparenz bei der Ermittlung von Preisen und Kursen laut werden lassen. Bei einigen Edelmetallpreisen wurde inzwischen auf elektronische Systeme umgestellt, die als weniger manipulationsanfällig gelten.

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