Grossbank UBS vertraut Sabine Keller-Busse Heimatmarkt Schweiz an

Zum ersten Mal wird eine Frau das Schweizer Geschäft der UBS leiten. Sabine Keller-Busse gilt unter anderem als Expertin für Digitalisierung.

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Der neue Chef Ralph Hamers hat eine erste wichtige Personalentscheidung gefällt. Quelle: Reuters

Der neue UBS-Chef Ralph Hamers hat eine erste wichtige Personalentscheidung getroffen: Sabine Keller-Busse übernimmt zum 1. Februar die Leitung die Geschäfts im Heimatmarkt, wie die größte Schweizer Bank am Freitag mitteilte.

Die frühere McKinsey-Beraterin wird damit zur ersten Frau, die die zweitwichtigste Division der UBS leitet. Der jetzige Amtsinhaber Axel Lehmann trete nach rund elf Jahren bei der UBS Ende Januar zurück und verlasse die Bank im Juli.

„Der Heimatmarkt Schweiz bleibt ein zentraler Pfeiler der Strategie von UBS, und ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Sabine in ihrer neuen Rolle“, sagte Hamers. Keller-Busse ist derzeit Chief Operating Officer (COO) des Konzerns und verantwortet damit unter anderem die Bereiche Technologie und Personal. Zudem vertritt sie die Bank unter anderem gegenüber den europäischen Regulierern. Diese Aufgabe übernimmt nun Iqbal Khan zusätzlich zu seiner Funktion als Co-Chef des Vermögensverwaltungsgeschäfts. Den neuen COO wird die Bank zu einem späteren Zeitpunkt ernennen.

Hamers hatte das Steuer bei der UBS Anfang November übernommen. In seinen sieben Jahren als ING-Chef hat er den Ruf eines radikalen Erneuerers erworben, der das vor allem auf das Massengeschäft ausgerichtete Institut auf digital trimmte. Bei der UBS erwartet Präsident Axel Weber, dass Hamers die Digitalisierung des Geschäfts mit reichen Privatkunden und Profi-Anlegern sowie des Investmentbankings vorantreibt.

Auch Keller-Busse hat bei der Digitalisierung Analysten zufolge einen guten Erfolgsausweis. Laut Experten dürfte sie dem Schweiz-Geschäft des Instituts in dem Bereich neuen Schub geben.

Zuletzt hatte die UBS im Heimatmarkt weniger dynamisch agiert als der Rivale Credit Suisse und 2019 einen Vorsteuergewinn von 1,44 Milliarden Dollar eingefahren. Seit 2015 tendiere das Ergebnis der Einheit zur Schwäche, der gesättigte Bankenmarkt in der Schweiz sowie die Negativzinsen bremsten das Geschäft, kommentierte ZKB-Analyst Javier Lodeiro. „Wir erhoffen uns weitere Digitalisierungsfortschritte, damit das Schweizer Geschäft etwas mehr Momentum gewinnt.“

Keller-Busses Vorgänger Lehmann hat ein Projekt gestartet, um das Geschäft für die Zukunft zu rüsten. „Dies wird kein Sprint, sondern eine mehrjährige Transformation“, erklärte er in einer der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Mitteilung an seine Mitarbeiter. „Deshalb ist für mich jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, die Führung des Schweizer Geschäfts in neue Hände zu legen.“

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