Bei der Commerzbank stehen Insidern zufolge weitere Veränderungen im Aufsichtsrat an. Nach dem überraschenden Rücktritt des früheren HSBC-Deutschlandchefs Andreas Schmitz, hätten weitere Mitglieder ihr Ausscheiden angekündigt, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen am Mittwoch zur Nachrichtenagentur Reuters.
Bei einer Sitzung des Gremiums am Donnerstag sollen die neuen Mitglieder nominiert werden. Die verschobene Hauptversammlung solle noch im Mai nachgeholt werden. Die Commerzbank wollte sich dazu nicht äußern.
Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) berichtete ohne konkrete Nennung von Quellen, dass sich das Kontrollgremium über Schmitz und die Umstände seines Ausscheidens so zerstritten habe, dass vor Ostern fünf von zehn Commerzbank-Aufsichtsräte der Kapitalseite neu zur Wahl für die nächste Hauptversammlung bestimmt werden sollten. Darunter sei auch der frühere DZ-Bank-Chefkontrolleur Helmut Gottschalk.
Gottschalk soll dem krankheitsbedingt ausgeschiedenen Aufsichtsratschef Hans-Jörg Vetter nachfolgen, wie die Commerzbank bereits angekündigt hat. Die Reaktionen auf die Wahl des 69-jährigen Genossenschaftsbankers fielen allerdings durchwachsen aus.
Die Zeitung berichtete weiterhin, dass die Aufsichtsräte Victoria Ossadnik, Rainer Hillebrand und Tobias Guldimann das Kontrollgremium verlassen werden. Als treibende Kraft hinter der groß angelegten Neubesetzung des Gremiums stehe Finanzagentur-Co-Chefin Jutta Dönges, die von der Bundesregierung entsandt wurde. Der Bund ist mit knapp 16 Prozent größter Aktionär bei der Commerzbank.
