Hilfen in der Coronakrise EZB-Chefin Christine Lagarde fordert Europas Regierungen zu mehr Solidarität auf

Die Verhandlungen der EU-Finanzminister über gemeinsame Hilfen in der Coronakrise sollen am Donnerstag fortgesetzt werden. Lagarde richtet einen Appell an sie.

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Nach Ansicht der EZB-Chefin ist eine vollständige Koordinierung von Finanz- und Geldpolitik der beste Weg, Industrie und Arbeitsplätze zu schützen. Quelle: dpa

Vor weiteren Gesprächen der Euro-Finanzminister über gemeinsame Hilfen in der Coronakrise ruft EZB-Chefin Christine Lagarde die Staaten zu mehr Solidarität auf. „Die Regierungen müssen sich gegenseitig unterstützen, damit sie zusammen die optimale politische Reaktion zeigen gegen einen allgemeinen Schock, für den niemand verantwortlich ist“, forderte Lagarde in einem am Mittwoch veröffentlichten Beitrag für mehrere Zeitungen. „Solidarität ist in Wirklichkeit Selbstinteresse“, betonte sie.

„Es ist notwendig, dass die finanzpolitische Reaktion auf diese Krise überall in der Euro-Zone mit ausreichender Stärke erfolgt“, führte Lagarde aus. Eine vollständige Koordinierung von Finanz- und Geldpolitik sei der beste Weg, Industrie und Arbeitsplätze zu schützen. Um einen dauerhaften Schaden zu verhindern, müsse die Wirtschaft in eine Wartestellung versetzt werden.

Die Finanzminister der Euro-Länder hatten ihre Verhandlungen am Mittwochmorgen nach einer Marathonsitzung ohne Verständigung abgebrochen. Sie sollen am Donnerstag fortgesetzt werden.

Im Grundsatz bestand Einigkeit, dass es nach der Krise einen Wiederaufbaufonds geben sollte, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Wie sich dieser dann refinanzieren soll, ist aber umstritten.

Denn sogenannte Euro-Bonds – gemeinsame Schulden – sind für zahlreiche Staaten wie Deutschland, die Niederlande und Österreich eine rote Linie, während Italien, Spanien und auch Frankreich dafür sind.

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