Hypothekenbesicherte Anleihen Schweizer Banken fordern Änderungen am Covered-Bond-Markt

Covered Bonds sollen von der Schweizerischen Nationalbank als Sicherheit für die Übernachtkreditvergabe akzeptiert werden. Darauf drängt etwa die Credit Suisse.

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Derzeit akzeptiert die Zentralbank nur hypothekenbesicherte Anleihen, die über Pfandbriefbanken verkauft werden. Quelle: Reuters

Schweizer Banken, darunter Credit Suisse Group AG und Zürcher Kantonalbank (ZKB), setzen sich für Änderungen des 137 Milliarden Franken (128 Milliarden Euro) schweren Marktes des Landes für hypothekenbesicherte Anleihen ein. Sie wollen so ihren Zugang zu Liquidität vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie verbessern.

Die Kreditinstitute bemühen sich darum, dass die von ihnen emittierten gedeckten Schuldverschreibungen (Covered Bonds) als Sicherheit für die Übernachtkreditvergabe durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) akzeptiert werden, wie von informierten Personen verlautete.

Dadurch soll die Attraktivität der Papiere für Investoren gesteigert werden. Derzeit akzeptiert die Zentralbank nur hypothekenbesicherte Anleihen, die über Pfandbriefbanken verkauft werden.

Die Schweizerische Bankiervereinigung arbeitet an einem Vorschlag für einen rechtlichen Rahmen, um einen solchen Schritt zu ermöglichen. Entsprechende Änderungen seien der Finanzmarktaufsicht Finma sowie dem Finanzministerium vorgestellt worden, sagten die Personen und baten um Anonymität, weil die Diskussionen nicht öffentlich sind.

Der Plan, der sich in einem frühen Stadium befindet, könnte von der SNB, die konservative Standards für Sicherheiten hat, auch noch abgelehnt werden.

Ein Sprecher des Finanzministeriums sagte, dass die Banken solche Vorschläge bereits gemacht hätten und dass derzeit kein Regulierungsprojekt in der Regierung läuft. Repräsentanten der Credit Suisse, der Finma und der Zentralbank lehnten eine Stellungnahme ab.

Mehr Flexibilität bei der Emission eigener Schuldtitel

Die Banken argumentieren, dass eine Änderung des 90 Jahre alten Schweizer Systems ihnen mehr Flexibilität bei der Emission eigener Schuldtitel in Zeiten von Marktstress geben und gleiche Wettbewerbsbedingungen mit europäischen Rivalen schaffen würde.

Traditionell haben die größten Banken des Landes Hypothekenpools hauptsächlich über die spezialisierten Pfandbrief-Institute refinanziert. Dieses Konzept stammt ursprünglich aus dem 18. Jahrhundert und wurde 1930 im schweizerischen Recht verankert.

Der derzeit diskutierte Plan würde eine Änderung der Schweizer Wertpapiervorschriften erfordern, sagten die informierten Personen. Wenn die Aufseher die Änderungen akzeptierten, würden die neuen Instrumente auch als hochwertige liquide Mittel anerkannt werden, die Finanzinstitute halten müssen, um in einer Krise einen einfachen Zugang zu Liquidität zu haben, sagten sie.

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