Immobilien-Riese Annington schluckt Süddeutsche Wohnen

Der Hunger ist noch nicht gestillt: Der Immobilienkonzern Deutsche Annington übernimmt Konkurrent Süddeutsche Wohnen mit fast 20.000 Wohnungen – und macht sich bereits auf die Suche nach neuen Zukauf-Gelegenheiten.

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Ein Schild der Immobilienfirma Deutsche Annington steht in Bochum vor der Firmenzentrale. Quelle: dpa

Berlin/Frankfurt Deutschlands größter Wohnungskonzern Deutsche Annington geht erneut auf Einkaufstour und übernimmt die Konkurrentin Süddeutsche Wohnen (Südewo). Verkäufer der Südewo sei Patrizia Immobilien, teilte das im MDax notierte Unternehmen am Sonntagabend mit.

Der Vollzug der Akquisition sei für den 7. Juli 2015 geplant, stehe jedoch noch unter dem Vorbehalt einer Freigabe durch die Kartellbehörden. Der Kaufpreis betrage rund 1,9 Milliarden Euro. Annington will nach eigenen Angaben mit dem Erwerb der Südewo Gruppe ihre Präsenz im Süden Deutschlands ausbauen.

Südewo hat insgesamt 19.800 Wohnungen. Annington plant zur Finanzierung des Erwerbs der Konkurrentin eine Bezugsrechtskapitalerhöhung mit Bruttoemissionserlösen von bis zu 2,25 Milliarden Euro. Patrizia Immobilien erhöhte unter anderem wegen dieser Transaktion ihre Ergebnisprognosen für 2015 und 2016 um kumuliert mindestens 200 Millionen Euro.

Annington hatte die milliardenschwere Übernahme der Rivalin Gagfah zu Jahresbeginn unter Dach und Fach gebracht. Entstanden war ein Immobilienunternehmen mit bundesweit mehr als 350.000 Wohnungen und einem Portfoliowert von 21 Milliarden Euro – nach eigenen Angaben das zweitgrößte börsennotierte Immobilienunternehmen in Kontinentaleuropa nach der französischen Unibail-Rodamco. Auf dem Heimatmarkt ist Annington unangefochtener Branchenführer. Auf Platz zwei befindet sich mit deutlichem Abstand die ebenfalls expansionshungrige Deutsche Wohnen.

Der Übernahme-Hunger von Deutschlands größten Wohnungskonzern ist mit dem jüngsten Kauf von 20.000 Wohnungen in Baden-Württemberg noch nicht gestillt. „Wir haben uns gegenüber unseren Aktionären verpflichtet, jede Gelegenheit zu prüfen“, sagte Vorstandschef Rolf Buch am Montag in einer Telefonkonferenz.

Deutsche Annington habe sich aber kein konkretes Ziel für Übernahmen gesetzt. „Wir können also auch zwei oder drei Jahre warten für den nächsten Zukauf.“ Das Team, das sich zuletzt mit der Integration der Gagfah befasst habe, sei bis ins nächste Jahr hinein ausgebucht. Zuletzt hatte es Gerüchte gegeben, Annington könnte auch die börsennotierten Rivalen LEG Immobilien und Deutsche Wohnen schlucken.

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