
Havanna Siemens und Total können Insidern zufolge darauf hoffen, bald ein Abkommen zum Bau eines Gaskraftwerks auf Kuba zu unterzeichnen. Die beiden Konzerne führten ein Konsortium an, das 2017 den Zuschlag für das Projekt erhalten habe, erklärten mit den Verhandlungen vertraute Diplomaten und Geschäftsleute.
Wer sonst zur Gruppe gehöre, wurde nicht bekannt. Im Rahmen des Matanzas-Bay-Projekts solle Total Erdgas aus dem Ausland aufkaufen, lagern und dann an das von Siemens zu bauende Kraftwerk liefern. Allerdings werde über viele Punkte noch verhandelt, warnten die Insider. Wegen der Kombination aus den US-Sanktionen gegen Kuba und der Bürokratie auf der Insel sei ein Scheitern der Verhandlungen nicht ausgeschlossen.
In einer Stellungnahme des französischen Energiekonzerns an die Nachrichtenagentur Reuters hieß es, Total lote zusammen mit einigen internationalen Partnern die Möglichkeiten für Flüssiggas-Energieprojekte (LNG) auf Kuba und anderen Ländern aus. Von Siemens und den kubanischen Behörden lagen zunächst keine Stellungnahmen vor.
Der deutsche Industriekonzern hatte 2016 mit der kubanischen Energiebehörde eine Absichtserklärung über eine Modernisierung des Stromnetzes unterzeichnet. Der Chef der Sparte Power and Gas, Willi Meixner, erklärte damals, Ziel sei es, Kuba bei der Entwicklung eines nachhaltigen und modernen Stromnetzes zu unterstützen.
Die Gesamtkapazität der kubanischen Kraftwerke liegt bei etwa 6000 Megawatt - bei steigender Nachfrage durch Tourismus, Digitalisierung und private Unternehmen. Dabei wird etwa 95 Prozent des Stroms durch fossile Brennstoffe gedeckt. bis 2030 will die Regierung fast ein Viertel der Elektrizität aus erneuerbaren Ressourcen gewinnen.