
Der Verwaltungsrat des staatlichen italienischen Kriseninstituts Monte dei Paschi di Siena (MPS) hat Bankchef Guido Bastianini entmachtet. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Der Verwaltungsrat habe demnach einstimmig gegen Bastianini gestimmt. Die Bank lehnte eine Stellungnahme zu den Informationen ab. Das Geldhaus hatte mitgeteilt, dass der Verwaltungsrat am Montag über die Zukunft von Bastianini entscheiden werde. Reuters hatte unlängst von Insidern erfahren, dass das Finanzministerium einen Wechsel an der Spitze von Monte Paschi durchsetzen will. Die Bank lehnte eine Stellungnahme zu den Informationen ab.
Die Regierung in Rom hatte die älteste Bank der Welt 2017 mit 5,4 Milliarden Euro vor dem Zusammenbruch gerettet und hält seitdem 64 Prozent der Anteile. Bastianini war beim Finanzministerium in Ungnade gefallen, nachdem unter seiner Führung die Gespräche mit Unicredit über einen Verkauf der Bank im Herbst gescheitert waren.
Bastianini war vom Bankhaus Carige zu Monte dei Paschi gestoßen. Er hatte 2020 die Führung übernommen, nachdem sein Vorgänger Marco Morelli eine weitere Amtszeit an der Spitze abgelehnt hatte.
Die Ernennung von Bastianini wurde damals von der Fünf-Sterne-Bewegung unterstützt, die Teil der Regierungskoalition in Rom ist. Sie war immer dafür eingetreten, die Reprivatisierung von Monte Paschi zu verschieben.