Die Coronakrise hat tiefe Spuren in der Jahresbilanz 2020 der staatlichen Förderbank KfW hinterlassen. Der Konzerngewinn sank von rund 1,37 Milliarden Euro im Vorjahr auf 525 Millionen Euro, wie das von Bund und Ländern getragenen Institut am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Belastet wurde die Bilanz durch eine höhere Vorsorge für ausfallgefährdete Kredite sowie Bewertungsabschläge auf Beteiligungen.
Die gute operative Ergebnisentwicklung habe sich zwar fortgesetzt und das Vorjahr sogar übertroffen, coronabedingte Belastungen im Bewertungsergebnis hätten jedoch den Konzerngewinn gedrückt, erläuterte Vorstandschef Günther Bräunig.
Zugleich verzeichnete die KfW ein Ausnahmeförderjahr. Zinsgünstige Kredite des Instituts waren in der Coronakrise so begehrt wie nie. Das Fördervolumen der Bank stieg 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 75 Prozent auf den Höchstwert von 135,3 Milliarden Euro.
Die KfW unterstützt unter anderem mit Hilfsprogrammen im Auftrag des Bundes zusammen mit Banken und Sparkassen Unternehmen, die wegen der Pandemie in Schwierigkeiten geraten sind.
Der KfW-Vorstand wird künftig erstmals zu 50 Prozent weiblich besetzt sein. Der Verwaltungsrat der Bank hatte am Mittwoch Christiane Laibach als Nachfolgerin von Joachim Nagel berufen, der am 1. November 2020 zur Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) gewechselt war. Die 59-jährige Ökonomin verantwortet ab dem 1. Juni die internationale Finanzierung und die Entwicklungszusammenarbeit.