Palo Alto Der Elektroautobauer Tesla will sich mehr frisches Geld bei Investoren besorgen als zunächst geplant. Am Freitag teilte die Firma mit, die erst am Vortag angekündigte Kapitalerhöhung um gut 140 Millionen Dollar (126 Mio Euro) auszuweiten.
Statt 2,1 Millionen sollen jetzt 2,69 Millionen neue Aktien zum Kauf angeboten werden. Damit steigt der Erlös von ursprünglich mindestens 500 auf mehr als 640 Millionen Dollar.
Das Geld soll in Zukunftsprojekte wie die Batteriefabrik „Gigafactory“ und den Ausbau des Ladestationen- und Vertriebsnetzes fließen. Tesla-Chef Elon Musk will selbst Anteilsscheine für 20 Millionen Dollar kaufen.
Tesla ging im Juni 2010 an die Börse – als erster US-Automobilhersteller seit einem halben Jahrhundert. Damals hatte der Elektroauto-Pionier 226 Millionen Dollar von Anlegern eingesammelt. Weiteres Geld kam im Mai 2013 in die Kassen: Tesla hatte Aktien und Anleihen im Wert von 1,08 Milliarden US-Dollar auf den Markt gebracht und damit unter anderem einen staatlichen Kredit in Höhe von 465 Millionen US-Dollar bezahlt. Weitere 2,3 Milliarden US-Dollar hatte sich das Unternehmen 2014 geliehen und damit eine Batteriefabrik im amerikanischen Rheno finanziert.
Dass Tesla sich erneut auf den Kapitalmarkt wagt, kommt wenig überraschend. Der Elektroauto-Pionier ist tiefer in die roten Zahlen gerutscht und braucht für die Expansion des Geschäfts mehr Geld. Pläne zur Markteinführung des Sportwagens Model X und zum Bau der Fabrik verschlingen viel Kapital. Eine erst kürzlich ausgehandelte Kreditlinie über 500 Millionen Dollar könne auf 750 Millionen ausgeweitet werden, erläuterte Finanzchef Deepak Ahuja 5. August. Das reiche für die geplanten Investitionen in die Werke in Kalifornien und Nevada.