Karriere So parieren Sie die zehn häufigsten Fragen im Bewerbungsgespräch

So überstehen Sie die typischen Fallen im Bewerbungsgespräch. Quelle: Getty Images

Beim Vorstellungsgespräch müssen Chef und Personaler überzeugt werden. Wir verraten, was die zehn häufigsten Fragen bedeuten – und wie Sie richtig antworten.

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Matthias Pöhm ist Rhetoriktrainer aus der Schweiz und coacht Top-Kräfte aus Politik und Wirtschaft für ihre öffentlichen Auftritte. Er veranstaltet das härteste und teuerste Rhetorik-Seminar Europas, bei dem die Teilnehmer vor über 100 Zuschauern sprechen müssen und ist gefragter Speaker auf Kongressen. Er bereitet Führungskräfte und Topmanager im Einzelcoaching für ihr Bewerbungsgespräch vor.
 Für das "Handelsblatt" Businessnetzwerk Leader.In hat er diesen Gastbeitrag geschrieben.

Schlagfertigkeit bedeutet, verbal schnell und souverän in Gesprächssituationen reagieren zu können. Wer schlagfertig ist, wird als intelligenter und selbstbewusster wahrgenommen als jemand, dessen Antwort auf sich warten lässt oder uninspiriert wirkt. Das entspricht sicher nicht immer der Realität und ist sicher nicht fair. Zum Glück können Sie aber lernen, wie Sie schlagfertig auftreten. Es ist wie eine Fremdsprache, die nach eigenen Regeln funktioniert, die Sie sich ebenfalls aneignen können – ein massiver Vorteil bei einem Bewerbungsgespräch, wo Sie auf keinen Fall überrascht, überrumpelt oder gar schockiert wirken wollen.

Es gibt einige Standardfragen, auf die kaum ein Arbeitgeber verzichtet. Bereiten Sie sich auf die wichtigsten davon im Voraus vor, damit Sie gute Antworten parat haben. Manche Antworten leben von einer guten Wortwahl: diese sollten Sie auswendig lernen, damit sie durch Paraphrasieren nichts an Wirkung einbüßen. Es würde mich wundern, wenn Ihnen nicht ein oder mehrere Fragen aus diesem Katalog der zehn beliebtesten gestellt werden würden.

1. Welches ist Ihre größte Stärke?

Der „Klassiker“ bei den Arbeitgebern. Natürlich nennen Sie hier gezielt jene Fähigkeiten und Stärken, die bei der fraglichen Position von Vorteil sind. Vermeiden Sie, nur mit Schlagwörtern zu arbeiten wie: „Ich bin lösungsorientiert, teamfähig, innovativ.“ Unterstützen Sie Ihre Fähigkeiten mit Beispielen: „Ich liebe Probleme, sonst ist mir langweilig. In meiner letzten Arbeitsstelle konnte ich.... (Auch ein guter Aufhänger für eine Erfolgsgeschichte, siehe Teil 1).“

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2. Ihre größte Schwäche?

Schwächen nennen, die im Grunde Stärken sind, wie Perfektionismus... dieser Rat ist ein alter Hut und schwer umzusetzen. Nennen Sie ruhig Schwächen, denen Sie sofort mit einem ABER den Stachel nehmen. So wirken Ihre Schwächen wie Herausforderungen, die Sie meistern. Beispiel: „Ich habe ein schlechtes Namensgedächtnis. ABER ich habe ein System, mir die Namen meiner Ansprechpartner so zu notieren, damit ich sofort darauf zurückgreifen kann.“

3. Wollen Sie etwas über sich erzählen?

Nutzen Sie Ihre Antwort, um Persönliches über sich zu verraten: Ihre Familie, Ihr Lieblingssport, Ihre außerberuflichen Interessen. Dinge, die nichts mit Ihrer Arbeit zu tun haben, aber einen lebendigen, einprägsamen Eindruck von Ihnen als Mensch vermitteln.

4. Warum bewerben Sie sich auf diese Stelle?

Wieder eine Gelegenheit für Sie, sich als beste Wahl zu präsentieren. Stellen Sie heraus, warum Sie für genau diese Position wie geschaffen sind, und nennen Sie dabei auch, was Sie an den neuen Unternehmen besonders anspricht. Arbeiten Sie mit emotionaler Wortwahl: „Ich mag...“, „Mir gefällt besonders...“, „Ich bin begeistert von...“

5. Warum sind Sie der oder die Richtige für den Job?

Wenn Sie nicht glauben würden, dass Sie hier richtig sind, wären Sie nicht hier. Sagen Sie deshalb, dass Sie überzeugt davon sind, die beste Wahl zu sein, und begründen Sie es. Führen Sie aus, welche Qualitäten Sie mitbringen, je spezifischer und auf die fragliche Stelle bezogen, desto besser. Führen Sie den Nutzen an, den Sie für das Unternehmen haben, etwa dass durch Ihre Kommunikationsfähigkeit die Kundenzufriedenheit steigen wird oder Sie viele Ideen haben, neue Aufträge zu akquirieren.

6. Wie reagieren Sie auf Belastung und Stress?

Geben Sie ein Beispiel dafür, wie Sie in einer früheren Arbeitsstelle mit Druck umgegangen sind. Sind Sie lösungsorientiert? Dann schaffen Sie es, durch eine entsprechende Priorisierung ruhig zu bleiben. Arbeiten Sie strukturiert? Dann verlieren Sie nie den Überblick, weshalb Sie gut mit Stress umgehen können.

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