MBA Die Erfolgsrezepte deutscher Business Schools

Früher hieß es für MBA-Anwärter: Koffer packen und ab ins Ausland. Doch mittlerweile holen die deutschen Business Schools auf. Ein Blick auf die Erfolgsrezepte.

  • Teilen per:
  • Teilen per:

HHL, Leipzig: Ohne Partnerhochschule dauert der Markenaufbau länger

Mannheim Business School

Christian Homburg könnte eigentlich zufrieden sein. Der Präsident der Mannheim Business School (MBS) hatte in diesem Jahr gleich dreifachen Grund zur Freude. Als erste deutsche MBA-Schule ist die MBS nun von drei internationalen Organisationen akkreditiert: der amerikanischen AACSB, der britischen Amba und der belgischen Equis. Nur ein Prozent der weltweit knapp 4000 Business-Schulen kann das von sich behaupten.

Den Mannheimern reicht das nicht, sie wollen in den nächsten Jahren zur Elite der weltweiten Business Schools aufschließen. Früher hätte man eine deutsche Uni dafür belächelt. Mittlerweile nicht mehr: In der aktuellen Rangliste der Economist Intelligence Unit taucht die MBS als einziger deutscher Vertreter auf – immerhin auf Platz 51 weltweit.

Eine aktuelle Studie des Graduate Management Admission Councils belegt das gestiegene Renommee zusätzlich: Deutsche Business Schools liegen bei MBA-Interessenten hierzulande schon auf dem zweiten Platz – hinter den USA, aber schon vor den britischen Schulen.

Wer in die Wirtschaft wollte, studierte bis vor einigen Jahren in neun Semestern entweder BWL oder VWL, wurde Diplom-Kaufmann oder -Volkswirt. Ein Master of Business Administration (MBA) war in diesem System nicht vorgesehen. Und warum sollte jemand den teuren und mühsamen Weg eines MBA-Studiums gehen, wenn er schon ein Ingenieur- oder Informatik-Diplom in der Tasche hatte? Einen Job fand man ja auch so. Dieses Traditionsdenken ändert sich langsam.

Seitdem der Bologna-Prozess auch in Deutschland den Wechsel zu Bachelor und Master bringt, boomt hierzulande der Markt für MBA-Studiengänge. Über 250 gibt es alleine in Deutschland. Klar, dass nicht jeder Studiengang etwas taugt. Ebenso klar, dass nur wenige Schulen den Weg in die internationale Spitze finden werden.

Die deutschen Business Schools müssen einen Spagat schaffen: ausgezeichnete Forschung auf der einen, praxisbezogene Lehre auf der anderen Seite.

Christian Homburg ist Prototyp dieses neuen Uni-Modells: Er ist einer der renommiertesten deutschen Ökonomen, gleichzeitig ein exzellenter Verkäufer seines Anliegens. Genau das verlangt er auch von seinen Professoren.

Mannheim Business School: Als einzige deutsche MBA-Schule mit drei internationalen Akkreditierungen ausgezeichnet

Bei den Berufungen achten die Mannheimer darauf, dass die Professoren „MBA-fähig“ sind. Heißt: Sie müssen fließend Englisch sprechen und „ihren Lehrstil ihrem Auditorium anpassen“, sagt Hom- » burg. Wer keine Diskussion zwischen erfahrenen Praktikern moderieren könne, sei in Mannheim falsch. Homburg weiß, dass dieses Profil ein Umdenken voraussetzt: „Das sind andere Anforderungen, als sie an einer staatlichen Hochschule in der Vergangenheit gestellt wurden.“ 

Im Wettkampf um die besten Bewerber hat Mannheim gegenüber anderen deutschen Business Schools einen klaren Vorsprung: die Reputation der Mannheimer BWL-Fakultät, die seit Jahren in allen deutschen Uni-Ranglisten immer auf den vorderen Plätzen landet. Dies sei „ein klarer und nicht kopierbarer Wettbewerbsvorteil“, sagt Homburg.

Inhalt
  • Die Erfolgsrezepte deutscher Business Schools
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%