Die Europäische Zentralbank (EZB) hat das Tempo ihrer billionenschweren Notfall-Anleihenhäufe zum Sommerbeginn erhöht. Die Währungshüter erwarben im Juli Staatsanleihen, Firmenbonds und andere Wertpapiere im Rahmen ihres "PEPP" getauften Kaufprogramms im Volumen von annähernd 88 Milliarden Euro nach rund 80 Milliarden Euro im Juni, wie aus am Montag veröffentlichten EZB-Daten hervorgeht. Insgesamt hielten die Euro-Wächter damit Ende Juli über das PEPP-Programm erworbene Anleihen im Volumen von mehr als 1,2 Billionen Euro.
Die EZB hatte das Notfall-Kaufprogramm zu Beginn der Corona-Krise im Frühjahr 2020 beschlossen. Es ist auf 1,85 Billionen Euro angelegt und soll noch bis mindestens Ende März 2022 laufen. Die Währungshüter hatten im Juli auf ihrer Zinssitzung beschlossen, dass das Kauftempo auch im laufenden dritten Quartal deutlich umfangreicher ausfallen soll als zu Jahresbeginn. Es wird erwartet, dass die EZB im Herbst über die Zukunft der Notfallkäufe nach März 2022 beraten wird.