Konjunktur DIW-Institut: Deutsche Wirtschaft schrumpft im laufenden Quartal

Zunehmende Sorgen aufgrund der Corona-Pandemie und Lieferkettenprobleme bremsen die Wirtschaftsleistung. Jedoch dürfte der Schaden nicht so verheerend ausfallen wie im vergangenen Winter.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Das Konjunkturbarometer sackte für das vierte Quartal auf den niedrigsten Wert seit dem zweiten Vierteljahr 2020. Quelle: imago images/Arnulf Hettrich

Die deutsche Konjunktur kann dem heftigen Gegenwind derzeit nicht standhalten und verliert laut DIW-Institut an Fahrt. „Die Wirtschaftsleistung in Deutschland dürfte zum Jahresende 2021 leicht schrumpfen“, erklärten die Berliner Wirtschaftsforscher am Dienstag.

Ihr Konjunkturbarometer sackte für das vierte Quartal auf den niedrigsten Wert seit dem zweiten Vierteljahr 2020. „Die Lieferengpässe halten an und drosseln auch im Schlussquartal die Industrieproduktion“, erläuterte DIW-Experte Simon Junker. „Hinzu kommt, dass die Sorgen in Zusammenhang mit der vierten Corona-Welle stark zugenommen haben und auch wieder viele kontaktintensive Dienstleister, etwa das Gastgewerbe, treffen.“ Zudem trübe die neue Virus-Variante Omikron aus Südafrika die Hoffnung auf schnelle Besserung.

Dennoch werde der wirtschaftliche Schaden wohl nicht so verheerend ausfallen wie im vergangenen Winter - dank der Impfungen und weil sich viele Firmen auf einen Geschäftsbetrieb unter Pandemiebedingungen eingestellt hätten. „Das Risiko spürbarerer Rückschläge steigt mit dem aufkeimenden Infektionsgeschehen allerdings täglich“, warnte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).

Der neue Corona-Winter dürfte auch auf dem Arbeitsmarkt Spuren hinterlassen und den Beschäftigungsaufbau merklich ausbremsen. So könnte der zuletzt rasche Abbau der Kurzarbeit vorerst zum Erliegen kommen.

Ein knappes Angebot bei vielen Gütern facht dem DIW zufolge die Inflation vorübergehend noch an. Bis Ende 2021 bleibe die Rate bei etwa fünf Prozent, bereits mit dem Jahreswechsel lasse der Preisdruck aber nach.

Teure Energie und einige Sondereffekte haben die Inflation im November erstmals seit fast 30 Jahren über die Marke von fünf Prozent getrieben: Waren und Dienstleistungen kosteten 5,2 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Mehr: Ist die hohe Inflation wirklich nur ein vorübergehendes Phänomen? Ein Pro und Contra.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%