Konjunktur Exporte nach Russland wachsen kurz vor Kriegsbeginn um ein Fünftel

Inwieweit sich die Kriegsfolgen auf den deutschen Außenhandel auswirken, ist noch nicht klar. Viele Unternehmen haben sich allerdings inzwischen vom russischen Markt verabschiedet.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
„Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine erhöht die Unsicherheit beträchtlich, dämpft das Wachstum und trägt zum Anstieg der Energie- und Verbraucherpreise bei“, heißt es in der Wirtschaftsweisen-Prognose. Quelle: IMAGO/Laci Perenyi

Die deutschen Exporte nach Russland sind unmittelbar vor dem Krieg gegen die Ukraine kräftig gewachsen. Sie legten im Februar auch wegen stark gestiegener Außenhandelspreise um 20,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 2,4 Milliarden Euro zu, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. „Der Außenhandel mit Russland war erst ab Ende Februar 2022 durch den Angriffs Russlands auf die Ukraine und die in der Folge getroffenen Sanktionen eingeschränkt“, erklärten die Statistiker dazu.

Russland ist am 24. Februar in die Ukraine einmarschiert und spricht selbst nicht von einem Angriff sondern von einer „militärischen Spezialoperation“. Deutschland und andere westliche Staaten haben daraufhin harte Sanktionen verhängt.

Viele deutsche Unternehmen haben sich inzwischen vom russischen Markt verabschiedet. „Inwieweit sich die Sanktionen, andere Maßnahmen zur Exportbeschränkung und nicht sanktioniertes Verhalten der Marktteilnehmer auf den deutschen Außenhandel mit der Russischen Föderation auswirken, werden erst die Zahlen der Außenhandelsstatistik ab dem Berichtsmonat März detailliert zeigen“, so das Bundesamt.

Die deutschen Exporteure mit Geschäft außerhalb der EU haben im Februar mehr verkauft. Die Auslieferungen in sogenannte Drittstaaten wuchsen um 3,1 Prozent zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilte. Insgesamt wurden Waren im Wert von 57,2 Milliarden Euro exportiert.

Die Ausfuhren lagen damit kalender- und saisonbereinigt 7,9 Prozent über dem Niveau vom Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland.

Wichtigster Handelspartner für deutsche Exporteure waren auch im Januar die USA. Die Lieferungen dorthin kletterten binnen Jahresfrist um 16,0 Prozent auf 11,0 Milliarden Euro. Im Geschäft mit China gab es ein Plus von 10,0 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro. Die Warenexporte nach Großbritannien stiegen zum Vorjahresmonat um 6,3 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro.

Mehr: Lesen Sie die wichtigsten Nachrichten rund um den Ukrainekrieg im Liveblog

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%