Konjunktur EZB-Vize: Europäische Wirtschaft erhole sich schneller als erwartet

Die jüngsten Daten zeigen positives, sagt Vizechef der EZB Luis des Guindos. Das Ziel, die Wirtschaft wieder auf Vorkrisenniveau zu bringen, könne schon bald erreicht sein.

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„Wir werden neue Projektionen in den kommenden Tagen haben und wir werden unsere Entscheidungen entsprechend fällen“, sagt der Spanier. Quelle: dpa

Die Wirtschaft in Europa erholt sich nach Einschätzung von EZB-Vizechef Luis des Guindos schneller von der Coronakrise als bisher gedacht. Die Erholung sei sehr stark im zweiten Quartal gewesen, und auch im dritten und vierten Jahresviertel werde sie voraussichtlich ziemlich stark sein, sagte der Stellvertreter von EZB-Chefin Christine Lagarde in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit der Online-Zeitung „El Confidencial“. „Die jüngsten Daten sind sehr positiv“, sagte er. Das Vorkrisenniveau werde Ende dieses Jahres oder Anfang 2022 wieder erreicht.

„Wir werden neue Projektionen in den kommenden Tagen haben und wir werden unsere Entscheidungen entsprechend fällen“, sagte de Guindos. Die Europäische Zentralbank (EZB) will die neuen Konjunktur-Prognosen ihrer Volkswirte nach der Zinssitzung am 9. September veröffentlichen. Die Hauptunsicherheit sei die Virusvariante Delta gewesen, sagte de Guindos. „Was wir sehen, ist, dass dies nicht so große Auswirkungen hat, wie wir vor vier Monaten projiziert hatten.“

Auf der Zinssitzung am 9. September steht insbesondere eine Entscheidung über das Tempo der Notfall-Anleihenkäufe des PEPP-Programms im vierten Quartal an. Dazu hielt sich de Guindos in dem Interview bedeckt. Aus Sicht von Österreichs Notenbankchef Robert Holzmann sollte die EZB eine Verringerung der PEPP-Käufe prüfen. Der Notenbankchef der Niederlande, Klaas Knot, rechnet mit einer Reduzierung der Käufe und ihrer Einstellung dann Ende März 2022. Im Juli hatten die Euro-Wächter im Rahmen von PEPP Wertpapiere im Volumen von 88 Milliarden Euro erworben. Das gesamte Programm ist auf 1,85 Billionen Euro angelegt.

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