
Die Industrie in der Euro-Zone hat ihre Produktion so stark heruntergefahren wie seit Februar 2016 nicht mehr. Die Betriebe stellten im Dezember 2,1 Prozent weniger her als im Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch mitteilte.
Vor allem bei Investitionsgütern, die als wichtiger Gradmesser für die Konjunktur gelten, gab es ein kräftiges Minus von vier Prozent. Wie sehr die globale Konjunkturabkühlung, die internationalen Handelskonflikte und die Unsicherheit durch den Brexit die Industrie bremsen, zeigt der Blick auf das Gesamtjahr: Die Firmen im Währungsraum stellten 2019 im Schnitt 1,7 Prozent weniger her als 2018.
Die Daten signalisieren, dass die Erholung im Euro-Raum fragil bleibt. Im ersten Quartal zog die Konjunktur nur minimal um 0,1 Prozent an. Der Chefökonom der Liechtensteiner VP Bank, Thomas Gitzel, sieht für Februar eine Rezessionswahrscheinlichkeit von 39 Prozent. „Solange die Unternehmen nicht willens sind, Geld für neue Maschinen oder Erweiterungen in die Hand zu nehmen, solange bleiben die Rezessionsgefahren hoch.“
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