Konjunktur IW-Institut: Privater Konsum kurbelt nach Dämpfer 2022 Konjunktur an

Die Wirtschaft dürfte den Forschern zufolge im kommenden Jahr um knapp vier Prozent wachsen. Doch für das Wachstum gebe es noch eine Voraussetzung.

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Ausgaben der Verbraucher würden wohl zum Wachstum beitragen. Quelle: dpa

Investitionen der Firmen und Ausgaben der Verbraucher werden nach Einschätzung der IW-Forscher die Konjunktur in Deutschland im nächsten Jahr spürbar anschieben. Insgesamt dürfte die Wirtschaft 2022 um knapp vier Prozent wachsen, nach rund 2,5 Prozent in diesem Jahr, wie das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) am Montag mitteilte.

Voraussetzung dafür sei, dass die Materialknappheiten im Jahresverlauf gedeckt und rasche Impffortschritte erzielt würden. „Nur so gewinnen Konsum und Investitionen wieder an Fahrt.“ Die stark steigenden Infektionen dürften aber im laufenden Winterhalbjahr die Kauflaune zunächst abbremsen. Die Verbraucher geben laut IW 2022 dann fünf Prozent mehr aus und die Unternehmen fahren ihre Investitionen in Maschinen ebenfalls um fünf Prozent hoch.

Bei der aktuell hohen Inflation erwarten die Ökonominnen und Ökonomen im Jahresschnitt 2022 einen Rückgang auf zweieinhalb Prozent, nach drei Prozent in diesem Jahr. Und auch die Probleme am Arbeitsmarkt dürften 2022 überwunden werden. „Vieles deutet sogar darauf hin, dass die Zahl der Erwerbstätigen den Vorkrisenstand übertreffen wird.“

Entscheidend für die Entwicklung sei, ob das ständige Stop-and-go des Wirtschaftslebens im nächsten Jahr ein Ende finde. Neue Lockdowns müssten unbedingt vermieden werden. Die Lösung seien rasche Impffortschritte. „Die kleine Gruppe der Ungeimpften gibt in Deutschland momentan den Takt vor“, kritisierte IW-Direktor Michael Hüther.

Es sei nicht akzeptabel, dass bestimmte Freiheitsrechte erneut massiv eingeschränkt werden müssten. Der Staat habe es nicht geschafft, auch ohne Impfpflicht eine Immunisierung der Bevölkerung zu erreichen. „Die geschäftsführende Regierung und die Ampelkoalitionäre sollten schnellstmöglich klären, ob und in welchem Umfang eine Impfpflicht infrage kommt“, forderte Hüther.

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