Konjunktur Trübe Konjunkturaussichten bremsen Kreditvergabe aus

Die Banken haben zum Jahresstart nur 3,2 Prozent mehr Darlehen an Firmen vergeben als ein Jahr zuvor. Grund sind magere Wachstumsperspektiven.

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Wegen der mageren Wachstumsperspektiven will die EZB an ihren extrem tiefen Leitzinsen vorerst festhalten. Quelle: AP

Angesichts der trüben Konjunkturaussichten ist die Kreditvergabe an Unternehmen im Euro-Raum zum Jahresstart ohne großen Schwung geblieben. Die Banken reichten im Januar lediglich 3,2 Prozent mehr Darlehen an Firmen aus als ein Jahr zuvor, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag mitteilte. Auch im Dezember hatte das Plus nur in dieser Höhe gelegen.

Noch im vergangenen Sommer waren Wachstumszahlen von rund vier Prozent erreicht worden. An die Privathaushalte vergaben die Institute im Januar dagegen 3,7 Prozent mehr Kredite als vor Jahresfrist. Das Plus ist damit einen Tick stärker als im Dezember.

Wegen der mageren Wachstumsperspektiven hat die EZB unter ihrer neuen Chefin Christine Lagarde in Aussicht gestellt, an ihren extrem tiefen Leitzinsen vorerst festzuhalten. Der Schlüsselsatz zur Versorgung der Banken mit Geld liegt schon seit längerem auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Seit November erwerben die Währungshüter zudem wieder in großen Stil Staatsanleihen und andere Wertpapiere.

Die schwächelnde Wirtschaft in Deutschland, Frankreich und Italien bremst das Wachstum in der Euro-Zone derzeit deutlich. Im vierten Quartal 2019 legte das Bruttoinlandsprodukt der 19-Länder-Gemeinschaft nur minimal um 0,1 Prozent zum Vormonat zu.

Die Geldmenge M3, die von den Währungshütern genau verfolgt wird, nahm im Januar um 5,2 Prozent zu. Volkswirte hatten mit einem Plus von 5,3 Prozent gerechnet. Zu der Messgröße gehören Bargeld, Einlagen auf Girokonten sowie Geldmarktpapiere und Schuldverschreibungen.

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