Konjunktur Umsatzwachstum der US-Einzelhändler fällt überraschend mager aus

Trotz des Weihnachtsgeschäfts verbucht der Einzelhandel im November ein schwaches Plus von 0,3 Prozent. Grund dafür könnten Sorgen über Lieferengpässe sein.

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Offenbar haben viele US-Amerikaner früher mit dem Weihnachtshopping begonnen. Quelle: Bloomberg

Die US-Einzelhändler haben in dem für das Weihnachtsgeschäft so wichtigen Monat November nur ein mageres Umsatzplus eingefahren. Die Einnahmen legten um 0,3 Prozent zum Vormonat zu, wie das Handelsministerium am Mittwoch mitteilte.

Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Zuwachs von 0,8 Prozent gerechnet. Im Oktober hatte es noch ein Plus von revidiert 1,8 (bisher: 1,7) Prozent gegeben. Offenbar waren viele US-Amerikaner dieses Jahr früher in das Weihnachts-Shopping gestartet – auch aus Sorge, Artikel könnten wegen Lieferengpässen später vergriffen sein.

Diese Engpässe haben mit dazu geführt, dass die Inflation in den USA kräftig nach oben geschnellt ist. Die Verbraucherpreise stiegen im November um 6,8 Prozent und damit so stark wie seit Juni 1982 nicht mehr. „Die US-Verbraucher haben angesichts der hohen Preissteigerungsraten den Gürtel enger geschnallt“, sagte Ökonom Ralf Umlauf von der Helaba zu den November-Daten des Einzelhandels.

Angesichts hoher Inflation fasst die US-Notenbank Fed ein früheres Ende ihrer milliardenschweren Konjunkturhilfen ins Auge. Viele Experten gehen davon aus, dass sie auf der Zinssitzung am (heutigen) Mittwoch einen Beschluss fasst, den Abbau der monatlichen Anleihenkäufe – das sogenannte Tapering – zu beschleunigen.

Trotz des Dämpfers bei den Einzelhandelsdaten ist nach Ansicht von Helaba-Ökonom Umlauf wohl nicht davon auszugehen, dass die Fed von ihrem avisierten, beschleunigten Tapering abweicht: „Die Inflationsgefahren für das Wachstum werden nach den Zahlen eher noch präsenter bei den Notenbankern sein.“

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