Konjunkturumfrage des Ifo-Instituts Geplante Kündigungen in zahlreichen Branchen: „Von nun an schlägt die Krise auf den deutschen Arbeitsmarkt durch“

Keine Branche will so viele Kündigungen aussprechen wie die Gastronomie. Aber auch in der Autobranche streicht mehr als jeder dritte Betrieb Stellen.

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Die Corona-Rezession wird einer Umfrage zufolge in vielen Branchen Jobs kosten. Beschäftigte zu entlassen oder befristete Verträge nicht zu verlängern, beschlossen im April bereits 58 Prozent der Betriebe in der Gastronomie, 50 Prozent in der Hotelbranche und 43 Prozent der Reisebüros, wie aus der am Montag veröffentlichten Konjunkturumfrage des Ifo-Instituts hervorgeht.

In der Autobranche sind es demnach 39 Prozent. „Von nun an schlägt die Krise auf den deutschen Arbeitsmarkt durch“, sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. Im Schnitt hätten bereits 18 Prozent der Betriebe Stellen abgebaut.

Überdurchschnittlich viele Kündigungen ausgesprochen wurden auch bei Vermittlern von Arbeitskräften (57 Prozent), bei Herstellern von Leder, Lederwaren und Schuhen (48), in Druckereien (30) und den Produzenten von Metall-Erzeugnissen (29).

Weniger stark von Job-Verlust bedroht sind Beschäftigte in Rechtsanwalts-, Wirtschaftsprüfer- und Steuerberater-Kanzleien (5 Prozent), im Grundstücks- und Wohnungswesen (zwei Prozent), auf dem Bau (drei) und in der chemischen Industrie (fünf). In der pharmazeutischen Industrie wurden den Angaben nach bislang gar keine Jobs abgebaut.

Auch regional stellte das Ifo-Institut deutliche Unterschiede fest: Besonders viele Betriebe im traditionell industriestarken Baden-Württemberg streichen Jobs, dort sind es 22 Prozent, in Bayern sind es 20 Prozent. Besonders wenige sind es den Angaben zufolge im Saarland und in Rheinland-Pfalz mit jeweils elf Prozent.

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