Angestoßen wurden die Gespräche durch eine Interessensbekundung des Finanzinvestors EQT. Inzwischen gehören weitere Private-Equity-Firmen, unter anderem Hellman & Friedman, zu den Gesprächspartnern, hieß es bei den Personen. Die Schufa könnte demnach bei einem Verkauf mit zwei Milliarden Euro bewertet werden.
Sprecher für die Commerzbank, die Deutsche Bank, EQT und die Schufa lehnten eine Stellungnahme ab. Hellman & Friedman war nicht sofort zu erreichen. Die Gespräche befinden sich in einem frühen Stadium und es ist zu diesem Zeitpunkt nicht klar, ob es zu einem Verkauf oder Teilverkauf kommen wird.
Die in Wiesbaden ansässige Kreditauskunft wurde 1927 in Berlin gegründet, damals schon mit dem Ziel, Bonitätsauskünfte zu ermöglichen und den Handel zu stärken. Aktuell gehört die Schufa den deutschen Geschäftsbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken sowie einigen Einzelhandelsunternehmen.
Die Gruppe verwaltet Daten über die Kreditwürdigkeit von 67 Millionen Bundesbürgern und sechs Millionen Unternehmen. Im Jahr 2019 erzielte die Auskunftsfirma laut Webseite einen Umsatz von rund 212 Millionen Euro bei einer operativen Marge von etwas über 30 Prozent.
Die Tatsache, dass die Schufa intime Daten über praktisch jeden Einwohner Deutschlands verwaltet, könnte einen Verkauf an einen US-amerikanischen Finanzinvestor zum Politikum machen.