
Der Leasinganbieter Grenke rechnet für 2021 nun mit einem Gewinn vor Steuern von 90 bis 100 Millionen Euro statt 60 bis 80 Millionen, wie das Unternehmen aus Baden-Baden mitteilte. Eine geringere Schadenquote und ein 20 Millionen Euro schwerer Veräußerungsgewinn stimmen den Konzern optimistischer.
Wegen Lieferengpässen vor allem bei Herstellern von Computer- und Bürotechnik hatte Grenke Anfang Oktober die Prognose für das Leasingneugeschäft auf 1,5 bis 1,7 (zuvor: 1,7 bis zwei) Milliarden Euro gesenkt. Insbesondere weil das Neugeschäft wegen der Coronakrise in den vergangenen Quartalen rückläufig war, schrumpfte der Gewinn im dritten Quartal um 24 Prozent auf 20,1 Millionen Euro.
Im Herbst 2020 war Grenke durch den Leerverkäufer Viceroy unter Beschuss geraten. Dieser warf dem Unternehmen unter anderem ein undurchsichtiges Geschäftsmodell und geschönte Leasingforderungen vor.
Der Konzern hatte daraufhin selbst mehrere Prüfungen in Auftrag gegeben, zudem hatte sich die Finanzaufsicht Bafin per Sonderprüfung eingeschaltet. Durch die Rechts-, Beratungs- und Prüfungskosten entstanden Sonderaufwendungen in Höhe von 2,4 Millionen Euro.
Die Bafin hatte im Rahmen der Prüfungen zuletzt zwar einige Mängel im Abschlussbericht für 2019 festgestellt. Anpassungsbedarf für den nach Verzögerungen im Mai vom Prüfer KPMG endgültig testierten 2020er-Bericht sah die Finanzaufsicht aber nicht.