Hotellerie Horst Rahe und sein käufliches Paradies

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16 Owner im Paradies

Im Paradies sollen es 16 „Owner“ sein, die einen Club bilden. Rahe gründet eine Aktiengesellschaft „ohne Altlasten“, heißt es in dem Leporello, das Sehnsucht sowohl nach Urlaub wie nach Rendite wecken soll. 3,5 Prozent pro Jahr verspricht es. „Eine attraktive Verzinsung in heutigen Zeiten.“

Rahe, der das Haus 1994 kaufte, zwei Jahre nach dem Hamburger Louis C. Jacob, bleibt „Owner“. Seine Mitbesitzer dürfen ihre Lieblingssuite reservieren und tragen mit ihrer Investition zur „Verschönerung und Verbesserung“ bei, die für 2018/19 eine Renovierung von Bädern und Zimmern vorsieht.

Zwischen 450.000 und 775.000 Franken kostet die Aktie für eine der verschiedenen Suiten. Inbegriffen sind 14 Tage Aufenthalt, Green Fees und Skipässe, Chauffeurservice und Gratis-Wäscheservice.

Das Paradies in Bildern
Die Sommerterrasse des Hotels auf rund 1600 Metern Höhe. Quelle: PR
Rahes Hotel Paradies im Ort Ftan. Quelle: PR
Kulinarik im Hotel Paradies. Quelle: PR
Der Whirlpool des Paradies. Quelle: PR
Eine Suite im All-Inclusive-Hotel Paradies. Quelle: PR
Ein Wohnzimmer einer Suite. Quelle: PR
Das Paradies im Sommer. Links im Bild wieder das Hotel. Quelle: PR

Wer auf Eigentum in der Schweiz verzichten und vielleicht nur 7 Tage bleiben möchte, dem bietet Rahes Clubmodell auch eine auf drei Jahre festgelegte Mitgliedschaft für 8.500 bis 13.000 Franken an – für zwei Personen. Dazu kommen 10.000 Franken für ein Club-Zertifikat, die bei Austritt zurückerstattet werden.

Rahes Unternehmensstruktur ist komplex, die Webseite der DSR führte unter anderem zu Webseiten wie der von di-invest.de, angemeldet von Becks Consulting in Philadelphia. Ein Irrtum beim Programmieren, der nie aufgefallen ist, vielleicht auch, weil immer Bewegung ist in Rahes Reich.

Andererseits hängt Senator E.h. Rahe auch an seinen Projekten, tauscht eher erneut Geschäftsführer aus, übernimmt wieder selbst die operative Leitung, bevor er eine Idee drangibt. Und davon hatte er im Laufe seines Berufslebens viele.

Die noch kleine Reihe sehr individueller Häusern, die sich vor allem an Menschen richtet, die für Projekte viele Wochentage in einer Stadt verbringen, möchte Rahe erweitern. Henri, so der Name, besteht seit fünf Jahren, in Hamburg und Berlin sind diese Mischungen aus Boarding-Haus und Hotel gut ausgelastet, Düsseldorf soll bald folgen.

Statt Hotelrestaurant mit Service können sich die Gäste dort abends in einer Art offenen Küche am Kühlschrank bedienen. Man kennt sich, vielleicht trinkt man mal was zusammen als Nomade der modernen Dienstleistungsgesellschaft.

Ähnliches schwebt Rahe auch im Paradies vor. Alles lockerer, alles legerer. Das ist seine Vision für ein Hotel, das im Falle einer erfolgreichen Vermarktung der Clubanteile auf einen Schwung einige Millionen Franken für Investitionen zur Verfügung hätte und sie teils in Naturalien-Dividende zurückzahlen könnte.

Rahe, nie verlegen um eine klare Antwort, hat nach eigener Aussage bereits einige echte Interessenten. Die braucht er vielleicht auch, um das Paradies so erhalten zu können, wie es ihm gefällt.

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