Stiftung Warentest findet Schadstoffe Sechsmal „mangelhaft“ für Basmatireis

Basmatireis in einer Schüssel. Quelle: imago images

Die Stiftung Warentest hat Basmatireis getestet und 31 Produkte verglichen. Das Ergebnis zeigt: Einige Produkte sind stark schadstoffbelastet und können auch geschmacklich nicht überzeugen.

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Schadstoffe, geschmackliche Fehler und fehlende Sortenreinheit – sechs Produkte fallen mit dem Testurteil „mangelhaft“ in der neuen Stiftung-Warentest-Untersuchung zu Basmatireis durch. Das ist knapp jeder Fünfte von 31 getesteten Basmatiprodukten. Und auch wer etwas tiefer in die Tasche greift, wird nicht belohnt: So erhalten vergleichsweise hochpreisige Produkte ebenfalls die rote Karte. Auf den ersten und letzten Plätzen finden sich sowohl preiswerte Discounter- als auch teure Marken- sowie Bio-Produkte.

Besonders auffällig sind die Testergebnisse in Sachen Schadstoffe. Elf Produkte erhalten bei diesem Prüfpunkt die Note „ausreichend“ oder „mangelhaft“. Der Grund dafür: In den unter die Lupe genommenen Produkten fanden die Forscher Pestizide, Begasungsmittel und ein Schimmelpilzgift. Der weiße Reis von Fair East und der Mikrowellenreis von Netto Marken-Discount wiesen sogar so viele Rückstände eines Pflanzenschutzmittels auf, dass sie nicht hätten verkauft werden dürfen – Verbraucher konnten die Basmatiprodukte dennoch in den Regalen finden. Die Gesamtnote lautet daher: „mangelhaft“.

Einige Reissorten waren darüber hinaus mit dem Schimmelpilzgift Aflatoxin B 1 belastet – wenngleich der Grenzwert nicht überschritten wurde. Ganz anders sieht das bei einem anderen Pestizid gegen Pilzbefall aus: Fünf Produkte überschritten den zulässigen Wert für das Fungizid Tricyclazol. Seit dem 1. Januar 2018 gibt es einen neuen, deutlich niedrigeren Grenzwert für das Pestizid.

Es klingt nach einer Binsenwahrheit: Qualität hat ihren Preis. 27 Olivenöle stellten sich der Stiftung Warentest, die konstatieren muss: Geschmackliche Spitzenqualität kostet nicht weniger als 24 Euro pro Liter.
von Thorsten Firlus

Doch nicht nur beim Anbau, auch beim Transport von Asien nach Europa werden bei den Basmatireis-Körnern gerne gasförmige Pestizide eingesetzt, um sie vor Vorratsschädlingen zu schützen. Besonders häufig wird Phosphan verwendet. Das Begasungsmittel darf bei Bio-Ware nicht verwendet werden. In zwei Reisprodukten mit Biosiegel wurden dennoch Rückstände von Phosphan gefunden. Die Gase sind zwar bei abgepacktem Reis unbedenklich, sie haben jedoch negative Auswirkungen auf die Umwelt.

Auch geschmacklich überzeugen viele Basmati nicht

Beim Geschmack können insgesamt nur drei Produkte überzeugen. Ein Basmati erhält geschmacklich eine glatte Eins. Sensorisch mangelhaft ist der Kochbeutel-Reis von Edeka. Das Urteil der Experten: „Er hat nicht den Hauch einer Basmati-Note und schmeckt etwas pappig und leicht dumpf-modrig“.

Hinsichtlich der Sortenreinheit konnte lediglich der Reis von Neuss & Wilke mit durchschnittlich neun Prozent zu vielen Nicht-Basmati-Körnern ein wenig zufriedenstellendes Ergebnis erzielen. Nach dem Reinheitsgebot für Basmatireis, den „Code of Practice on Basmati Rice“ aus Großbritannien, sind nur sieben Prozent Fremdreis erlaubt. Eine weitere Vorgabe im Code: Basmati darf nur zehn Prozent Bruch, also kleine gebrochene Reiskörner, enthalten. Die Stiftung-Warentest-Kornlese offenbart: In Kochbeuteln ist doppelt so viel Bruch wie in losem Reis.

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